SIX ORGANS OF ADMITTANCE

Sun Awakens CD

Ein weiteres Werk der kalifornischen Band um COMETS ON FIRE-Gitarrist Ben Chasny, der sich erneut in die Sphären psychedelischen Folkrocks begibt. Insgesamt sieben Songs mit insgesamt normaler Länge, die dann in dem epischen, 24-minütigen "River of transfiguration" gipfeln.

Eigentlich ganz schlimmes Hippietum, das Chasny hier zelebriert, aber dabei gleichzeitig die ganzen öden Stoner- und Psychedelic-Dilettanten da draußen in ihre Schranken weist. Denn der überwiegend akustische Acid-Folk der SIX ORGANS OF ADMITTANCE bewegt sich in einem Spannungsfeld aus experimenteller Improvisation und konkreten Melodien und Rockstrukturen, durchzogen von hypnotischer Rhythmik, postrockigen Instrumentalpassagen und konkretem Noise, die die Songs ziemlich unberechenbar machen, aber auch gleichbleibend spannend.

Im Gegensatz zu den COMETS ON FIRE ist das hier allerdings eher entspannende, bewusstseinserweiternde Meditationsmusik, da Chasny und seine Mitstreiter - darunter Tim Green, in dessen Studio die Platte auch aufgenommen wurde - mehr an Sounds als an echten Songs interessiert sind, was sich vor allem bei "River of transfiguration" zeigt, ein abgespaceter Ambient-Track mit seltsamen Geräuschen, der nach acht Minuten dann zu einem auf und abschwellendem, apokalyptischen Beschwörungs-Singsang wird, der sich immer mehr verdichtet und von verzerrten Gitarrenspuren und einem improvisierten Schlagzeugspiel durchzogen wird, sozusagen Doom der subtileren Sorte.

Was die SIX ORGANS OF ADMITTANCE eigentlich genau sind, lässt sich auch nach dieser Platte nicht genau sagen, auf jeden Fall sind sie in dieser Hinsicht verdammt gut und verstehen es, einen mit diesem offen gehaltenen Konzept spirituellen Psychdelic-Folks immer wieder zu faszinieren.

(09/10)