DEAD MOON

Echoes Of The Past 2CD

DEAD MOON aus Oregon dürften neben GUITAR WOLF und BEVIS FROND eine der Bands sein, die auf ihren Studioplatten dem Begriff LoFi eine ganz neue Bedeutung verliehen haben. Seit Ende der 80er nehmen Fred and Toody Cole in D.I.Y.-Manier unter diesem Namen - zuvor gab es noch die eher unbekannten THE RATS - ihren in den 60ern und 70ern verwurzelten psychedelischen Garagerock auf, der starke Parallelen zu Roky Erickson aufweist, schon alleine durch Fred Coles unverkennbares Straßenkötergeheule, allerdings versehen mit einer deutlich punkigen Note.

Auf dieser Best-Of-Platte - ein fast etwas absurder Gedanke bei DEAD MOON - versammeln sich 49 Tracks der bisherigen Bandgeschichte, von Fred Cole zusammengestellt, die einen schönen Querschnitt darstellen, aber auch offenbaren, warum man immer eine Band für Liebhaberkreise geblieben ist.

D.I.Y. und LoFi-Ästhetik hin oder her, die meisten Songs klingen einfach hundserbärmlich und oftmals kann man ihre Genialität nur erahnen, was einem noch viel deutlicher wird, wenn man die Band mal live gesehen hat, die dann einen wirklich bleibenden Eindruck hinterlässt und Rock'n'roll in seiner wildesten und ursprünglichsten Form zeigt, zwischen purer Aggression und wundervollen Melodien.

Und wenn man dann noch hinter der Bühne Fred und Toody Cole erleben durfte, die ihre Körper bereits vor zehn Jahren komplett durch Whiskey konserviert haben müssen, wird deutlich, dass es eine Band wie DEAD MOON nur einmal geben kann.

Trotzdem hätte man sich manchmal gewünscht, dass ihre Platten ein bisschen zeitgemäßer aufgenommen worden wären, denn dieser holprige Mono-Sound ist einfach nicht jedermanns Sache. Was soll's, da kann man halt nichts machen, und irgendwie macht diese Verweigerungshaltung die Band nur noch sympathischer, die seit Jahren unbeeindruckt von den Irrungen und Wirrungen des Musikgeschäfts ihr Ding durchzieht.

(09/10)