LOCUST

New Erections CD

Mag ja sein, dass die Unterschiede zwischen den BUTTHOLE SURFERS und THE LOCUST unterm Strich größer sind als die Gemeinsamkeiten, doch irgendwie finde ich, dass da durchaus einige Parallelen zu finden sind, gerade was die Frühphase von Gibby Haynes und Co.

anbelangt. Beide Bands sind extrem, fordern heraus, kümmern sich einen Scheiß um Rocksong-Konventionen, sind spleenig und auf begeisternde Weise besessen von ihrer Mission sowie unempfindlich gegenüber dem Vorwurf, Menschen mit ihrer Musik vor den Kopf zu stoßen.

Und dann steht da ja noch im Raum, dass ein BUTTHOLE SURFERS-Album einst "Locust Abortion Technician" hieß ... Whatever, trotz langer Pause hat der Vierer aus San Diego es gerade mal auf elf neue Tracks gebracht, die in rund 23 Minuten runtergeholzt werden und in alter Tradition mit wunderbaren Songtiteln bestechen.

"We have reached an official verdict: Nobody gives a shit", "The unwilling ... Led by the unqualified ... Doing the unnecessary ... For the ungrateful" oder "God wants us all to work in factories" sagen mehr als bei anderen Bands 30 Textzeilen.

Auch auf "New Erections" sind die Songs messerscharfe akustische Attacken, flankiert von extrem krispen Keyboard-Sounds, und unterhaltsamer als Platte und Shows (demnächst auch wieder hierzulande, wie versichert wird) finde ich nur den Auftritt von Justin Pearson in der Jerry Springer-Show (youtube.com hilft weiter).

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