EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN

Alles wieder offen CD/LP

Die Alben der EINSTÜRZENDEN NEUBAUTEN schaffen jedes mal eine neue, ganz besondere Atmosphäre, so auch auf "Alles wieder offen". Dabei sind 27 Jahre Bandgeschichte auch an den Neubauten nicht spurlos vorübergegangen.

Die Instrumente (wenn man sie denn so bezeichnen möchte, da haben ja einige eine ganz andere Auffassung) kämpfen nicht mehr gegeneinander, sondern ergänzen sich und lassen Raum, Raum für Vibraphon, Orgel und Streicher.

Nach drei Dekaden haben sich die Musiker geändert und für sich neue Möglichkeiten entwickelt. Die Band ist sich dennoch ihrer Historie bewusst, Reminiszenzen finden sich sowohl auf textlicher Ebene, "Nagorny Karabach" verweist auf "Armenia", "Weilweilweil" mit dem Refrain "Lass dir nicht von denen raten / Die ihren Winterspeck der Möglichkeiten / Längst verbraten haben" erinnert mich musikalisch an "Dingsaller" als auch auf musikalischer, bei "Susej" stammt die dem Stück zugrunde liegende Rhythmusgitarrenspur aus den Achtziger Jahren, eingespielt von Blixa Bargeld in einem Flutkeller des Hamburger Hafenklangstudios.

Aber dennoch sind, auch wenn sich die Parameter geändert haben, die EINSTÜRZENDEN NEUBAUTEN dem unentdeckten Geräusch weiterhin auf der Spur. Die Suche dauert also an und das ist gut so. (53:21) (8)