CHUCK DUKOWSKI SEXTET

Reverse The Polarity

Im ersten Moment könnte man meinen, CD6 lade uns zu einer Zeitreise ein. Die WahWah-Gitarre, der frickelige Bass und dazu der soulige Gesang Lora Nortons und erst recht das Bandfoto auf dem zumindest drei der MusikerInnen mit Samtjacke, Zöpfchen und/oder in knallbunten Farben aufwarten: All das lässt eine große Affinität für 70er Jahre-Space- und Psychedelic-Rock vermuten, DEEP PURPLE, PINK FLOYD und HAWKWIND lassen grüßen.

Das Artwork tut sein Übriges, neon-grüne und -pinke Würmer in Hasenkostümen, eine Katze in Gestalt einer sechsarmigen indischen Göttin - gebrochen nur durch die Küchengeräte, Klobürste und Kamm als Insignien.

Wüsste man nicht um die Biografie Chuck Dukowskis, es wäre kaum zu erahnen, dass hier pathetischer Rock mit einem HC-Hintergrund zelebriert wird, (höchstens anhand der Credits, denn die Dankesliste führt immerhin Rollins, MacKaye und Flea auf).

Das Ganze ist weitaus weniger experimentell und jazzig als der Vorgänger, dafür auch zugänglicher. Lora Nortons Gesang allein ist atemberaubend. Wieso fünf Musiker (auf dem Bandfoto sind sogar nur vier) sich "Sextet" nennen, erschließt sich mir immer noch nicht.

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