CLINIC

Do It

Verdammte Genies: Ade Blackburns Stimme ertönt, Hartleys brachiale Gitarre, die erste strange CLINIC-Melodie, und schon haben sie mich wieder, verdammt. Mal ehrlich, wie viele Bands gibt es, die einen wirklich eigenständigen Sound haben, bei denen man nicht sofort ein "Klingt wie ..." im Kopf hat? Die 1997 gegründeten CLINIC aus Liverpool sind so ein Fall, ihr fünftes Album "Do It" ist ein weiterer Geniestreich und die Erfüllung des Versprechens, das sie mit "Visitations" gaben - ab sofort jedes Jahr ein neues Album.

Mir soll's recht sein, denn ihr seltsamer Hybrid aus Dub (Ich mag die Melodica als Instrument ja wirklich), einlullendem Psychedelic-Pop, Wave-Düsterkeit und knarziger Sixties-Garage-Brachialität, gepaart mit der Vorliebe für altertümliche Synthesizer, dem prägnanten Gitarrenspiel und eben Blackburns knödeliger Stimme, ist einzigartig und doch einem steten Wandel unterworfen.

"Do It", so mein Eindruck, ist verspielter als seine beiden direkten Vorgänger, weniger drängend und direkt, aber nicht minder intensiv - man höre sich nur mal das alle positiven Eigenschaften von CLINIC vereinende "High coins" an, und wenn wir von Hits sprechen: "Tomorrow" ist so einer., aber auch der Opener "Memories", ach was, das ganze Album ist mal wieder der Hammer! Eine rundum wundervolle Band! (9)