HAUNTED

The Dead Eye CD

THE HAUNTED beginnen ihre neue Scheibe "The Dead Eye" mit dem treibenden Midtempo-Rocker "The flood", dessen Gitarrenwände an METALLICA in ihren guten Zeiten erinnern. Ganz groß ist von Anfang an Sänger Peter Dolving, der eine unfassbare Intensität an den Tag legt.

Dann folgt "The medication", eine absolute Granate, die mich vollkommen wegfegt. Das sind die Songs, die ich bei THE HAUNTED am meisten liebe und die bei mir definitiv Gänsehaut verursachen.

"The drowning" und "The reflection" fallen leider ein wenig ab und plätschern so dahin. "The prosecution" bewegt sich ebenfalls im unteren Drehzahlbereich, ist aber wieder härter, hat coole Beats und eine Menge Abwechslung zu bieten.

"The fallout" ist eher ruhig und schiebt immer wieder "echten" Gesang ein, um mit "The medusa" eine langsame Rocknummer folgen zu lassen. "The shifter" ist dann (endlich) wieder ein Kracher mit mächtigem, gedrosseltem Chorus.

"The cynic" lässt mich eher ein wenig ratlos zurück, geht nicht wirklich rein, der Song. Mit "The failure" folgt der längste Song. Feister Rock mit kurzen Akustikeinschüben. Auch hier lassen METALLICA grüßen.

"The stain" ist ein hartes Kaliber, sehr schnelle Parts wechseln mit brutalen, gedroschenen Strophen und sich öffnendem Chorus. "The guilt trip" als Schlusspunkt ist ein schleppendes Monster mit grandiosen Gitarren.

Unterm Strich fehlt mir ein wenig die Wucht und die Unbekümmertheit der Vorgänger, die auslaugende Intensität von "rEVOLVEr" wird nicht erreicht. Wahrscheinlich ist das die "Weiterentwicklung", welche die meisten Bands auf dem Niveau von THE HAUNTED früher oder später durchmachen.

Sei's drum, gute Platte, die ich mir noch des Öfteren zu Gemüte führen werde. (55:04) (7)