CELLOPHANE SUCKERS

Bonjour Mon Capitaine

Vier Jahre sind seit "Can't Say No", dem letzten Album der Kölner, vergangen, und wer schon mit einem "indefinite hiatus", der charmanten Form der "einstweiligen Auflösung" gerechnet hatte, muss sich eines Besseren belehren lassen: Mattes ist zurück, die Babypause beendet, er und Hauke haben mit High Noon ein eigenes Label ins Leben gerufen, der Rock'n'Roll hat gegenüber Familie und Job wieder Vorrang.

Gut so, denn die Chance, dass die Suckers letztlich sogar die altgedienten HELLACOPTERS (angekündiger Abgang: Ende 2008) überleben, stehen gut, und vor allem: die CELLOPHANE SUCKERS klingen verdammt frisch, können seit dem letzten Longplayer mit der äußerst positiv auffallenden Hinzunahme von Orgel beziehungsweise E-Piano punkten.

"Bonjour Mon Capitaine" klingt so unglaublich frisch, mitreißend und abwechslungsreich, ist das ausgereifteste Album der Band bislang, ohne an jugendlicher Wildheit eingebüßt zu haben, und mit einem breiten Spektrum an Einflüssen, die da von SUPERSUCKERS und NEW BOMB TURKS bis zu den Stones, RADIO BIRDMAN und den DEAD BOYS reichen, mithin also von Mitte der Sechziger bis Ende der Siebziger stammen.

Die Suckers erweisen sich erneut als äußerst geschmackssichere Menschen, und es sind gerade die ruhigeren Songs wie etwa "Liars" mit den prägnanten Orgelparts, die mir besonders gut gefallen.

Wer die Suckers mag, ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch im Besitz eines Plattenspielers, und so erscheint das Album ganz konsequent auch ausschließlich auf Vinyl. (8)