WOLVES

Volume 1

Für Reviews dieser Art von Musik bin ich mindestens so gut geeignet wie ein Blinder für eine Stelle als Inneneinrichter. Ich fahre einen Kleinwagen, besitze keinerlei Kleidung mit Flammenstickerei, kann mir weder PS-Zahlen noch Hubraum merken, und ich habe keine Backenbartkoteletten.

Schlechte Voraussetzungen für eine Platte, die voll ist mit benzingetränktem Motorrock'n'Roll. Dafür erkenne ich dank Muttermilchtinnitus auf zehn Kilometer jeden AC/DC-Riff bis zur „For Those About To Rock" und weiß daher, dass die WOLVES große Fans von AC/DC sein müssen.

Nur zum Beispiel: auch wenn auf „Machine" nicht der vollständige Riff gespielt wird, stammt es dennoch aus „Let there be rock". Letztendlich ist es erstaunlich, wie viel AC/DC und MOTÖRHEAD für diese Art Musik in die Wege geleitet haben.

Stellt sich die Frage, ob es verkehrt ist, von Bands wie diesen zu leihen? Die Antwort ist einfach: niemals! Sofern man es nicht durch Dilettantismus verpfuscht, was hier keineswegs der Fall ist.

Klingt alles in allem sehr tight, ölverschmiert und gut, aber es ist eben nicht meine Musik, weil ich keine Lust habe, mich jemals wieder unter ein Auto zu legen oder an einem Moped herumzuschrauben.

Wer ein Zielfahnentattoo am Hals hat, wird seinen Spaß haben.