MEATMEN

We're The Meatmen ... And You Still Suck!!

Deutschland hatte Funpunk, die USA hatten die MEATMEN, die ultimative Antwort auf alle politkorrekten Tendenzen der Hardcore-Szene der Achtziger. 1980 in Michigan gegründet, erlangte die Band um Tesco Vee 1983 mit ihrem Klassiker-Album „We're the Meatmen ...

And You Suck!!" auf Touch & Go erste Berühmtheit, nützte sich mit ihrem Provo-Humor in den folgenden Jahren aber zunehmend ab und endete als leidlich lustige Rocktruppe zwischen GANG GREEN und SLOPPY SECONDS.

1997 war es dann vorbei mit den Fleischmännern, doch Tesco Vee konnte es nicht lassen und rief 2008 eine MEATMEN-Neuauflage ins Leben - kein Problem, denn er war ja von jeher das einzige relevante, nicht austauschbare Bandmitglied.

Passend dazu hat er dann auch einen Teil der MEATMEN-Platten neu aufgelegt, wobei man klar sagen muss, dass mit der 1991 erschienen Touch & Go-Zusammenstellung „Stud Powercock: The Touch And Go Years 1981-1984" eigentlich die wichtige Frühphase bereits abgedeckt ist.

Bei „Pope On A Rope" nämlich handelt es sich um das vorletzte Album von 1995, das weniger mit unkorrektem Punkrock als mit clean produziertem Rock aufwartete. Ja, das Artwork mit dem strickdummen Papst Johannes Paul II.

am Henkerseil ist lustig, auch der katholenfeindliche Text des Titelsongs, „College radio loser" besticht durch eine akkurate Analyse der damaligen Medienwelt, aber ansonsten reißen es nur die Coverversionen raus: „Alcohol" von GANG GREEN, „Hot rails to hell" von BLUE OYSTER CULT, „Drugs and masturbation" von BORIS THE SPRINKLER, „Space truckin'" von DEEP PURPLE und „How soon is now" von den SMITHS.

„We're The Meatmen ... And You Still Suck!!" von 1988, damals auf Caroline erschienen, war eine auch seinerzeit schon recht überflüssige Liveplatte - Liveplatten braucht nun mal grundsätzlich keiner, Ausnahmen bestätigen die Regel ...

Immerhin war/ist die Soundqualität in Ordnung, und ein paar Bonustracks gibt es auch, ebenso die obligatorischen Coversongs, unter anderem „Nervous breakdown" (BLACK FLAG), „What's this shit called love" (PAGANS) und „Razamanaz" (NAZARETH).

Lustigerweise erinnert mich die permanente Unkorrektheit und Analfixiertheit des Herrn Vee an TURBONEGRO - nur nahmen die Norweger sich viel zu ernst.