NO RELAX

Indomabile

NO RELAX! Auf zweierlei Art ist der Bandname auf „Indomabile" Programm. Einerseits gönnt die spanische Band sich als auch dem Hörer auf ihrem dritten Album kaum einen Augenblick zum Durchatmen - 13 rasante Punksongs mit Hardcore-Vergangenheit - andererseits gibt das aktuelle globale Geschehen auch keinerlei Anlass, um sich entspannt zurückzulehnen.

Deshalb sind die Mehrzahl der zwölf Eigenkompositionen - als „Extra" gibt es den Jimmy Cliff-Klassiker „The harder they come" im Punk'n'Roll-Outfit - kritischer, kämpferischer Natur. Gleich der Opener „Carne fresca" fordert Gerechtigkeit gegenüber Frauen ein, das hektische „Loco loco" erhebt die Faust für die durch unser Konsumverhalten versklavten, Arbeiter der Zweiten und Dritten Welt.

Es stehen denen aber auch ganz banale Songs gegenüber, wie das beschwingte „Maria", das die Legalisierung von Cannabis fordert. Musikalisch zeigt sich der Vierer als eingespielte Einheit, die Produktion des Ganzen ist druckvoll und modern und das hier unter anderem Leute von SKA-P an Bord sind, stellt die einwandfreie Live-Umsetzung des Gebotenen außer Frage.

SKA-P ist übrigens ein ganz gutes Stichwort, denn die Refrains sind allesamt schnell im Ohr, nur die spanischen Lyrics verhindern intensives Mitsingen. Eine Übersetzung findet sich leider nicht im Booklet.

Releases aus dem Hause Mad Butcher sollten textlich aber kaum Fragen offen lassen. „El ultimo viaje", „016" und der Titelsong sind meine Favoriten: Da verbinden sich alte BAD RELIGION und spanisches Kämpferherz zu modernem, hymnischem Punkrock fürs gute Gewissen auf technisch hohem Niveau.

Pluspunkt für die guten Female Vocals!