GRUENEWALD

II

Ich mag Musiker, die unbeirrt ihr Ding durchziehen. Und zu jenen zählen offenbar die fünf Bonner Herren, die hinter Zeitgeister stecken und ihre eigene Musik unter den Bannern von VALBORG, ISLAND oder KLABAUTAMANN veröffentlichen.

Genauso schwer zu kategorisieren wie diese ist GRUENEWALD, das Soloprojekt von Christian Kolf, der als Gitarrist und Sänger bei VALBORG und ISLAND involviert ist. Sind jene Bands aber im weitesten Sinne unter Metal mit stark organischen Zügen zu verbuchen, so ist GRUENEWALD deutlich ruhiger und besinnlicher.

Lange Ambientphasen gehen in todtraurige Melodien über, die nie die Kriechspur verlassen und eine unsagbar düstere Atmosphäre erzeugen. Direkte Vergleiche fallen schwer, in den Sinn kommen mittelalte ANATHEMA, DORNENREICH oder PINK FLOYD, wobei aber immer nur Passagen der sehr langen Songs entsprechend klingen.

Der etwas pathetische Sprechgesang tut ein übriges, die schlicht „II“ betitelte Scheibe deutlich aus der Masse der Veröffentlichungen herausragen zu lassen.