BESNARD LAKES

The Besnard Lakes Are The Roaring Night

Kanadier mal wieder, die sind scheinbar gerade ein Garant für gepflegten Indierock, ob nun in komplexerer Form wie bei Constellation oder in poppigeren Gefilden angesiedelt wie bei Arts&Crafts. Bei Letzteren dürften sich auch THE BESNARD LAKES mit ihrem dritten Album wohl fühlen, aber auch Jagjaguwar haben ja durchaus Sinn für verspieltere, exzentrischere Formen von Indierock, so wie ihn auch dieses Ehepärchen praktiziert, das aber so klingt, als ob hier ein kleineres Kammerorchester am Werk wäre.

Die Zutaten reichen dabei von Neil Young, 60s-Folk, Psychedelic bis hin zu GALAXIE 500 oder MY BLOODY VALENTINE, woraus Olga Goreas und Jace Lasek allerdings sehr fokussierten Dreampop-Shoegaze-Rock mit herrlichem Harmoniegesang destillieren, mit fast schon unverschämt eingängigen Melodien.

Glücklicherweise keine dieser lahmarschigen, introvertierten künstlerischen Statements allzu sensibler Musikerpersönlichkeiten, sondern eine zupackende Rockplatte mit majestätisch dichtem Sound, der sofort Eindruck hinterlässt und auch in den stilleren Momenten und ausladenden Instrumentalparts niemals an Intensität verliert.

Nichts, was man unbedingt in Kategorien wie „Meisterwerk“ diskutieren müsste, aber alleine schon durch den epischen Opener „Like the ocean, like the innocent“ willkommen ist.