MARDI GRAS.BB

Von Humboldt Picnic

Die zwanzigbeinige Groove-Maschine aus Mannheim schlägt zurück. Vielseitiger denn je geht das Bläserensemble auf Weltreise, im Rucksack das neue Album, auf dem die Einflüsse global gesammelt und dann verwurstet wurden, so dass es kaum irgendeinem bestimmten Stil zuzuordnen wäre.

Der Opener „Delhi morning raga“ taugt als Bollywood-Soundtrack, „Blvd. de Clichy“ ist frankophil angehaucht, „Ismin Mahmut Altunay“ orientalisch, „Americanos“ ist was für Chickichicki-Latino-Salsa-Tanzkurse, „Lotterie des Lebens“ bringt das Flair des PALAST-ORCHESTERs.

Insgesamt stellt man fest, dass New Orleans als Bezugsgröße für die BB immer nebensächlicher wird. Es klingt so wie eine Band, die sich WDR-Funkhaus Europa-Musikredakteure am Telefon ausgedacht haben.

Grundsätzlich ist das Picknick eine grundsolide, handwerklich perfekte, aber dennoch charmante Platte geworden. Mir fehlt etwas die einheitliche Linie, außerdem hätte ich gerne noch einen antarktischen Frühlingswalzer gehört.

Aber das wird bestimmt noch ...