DEEP PURPLE

Come Taste The Band

Über die im Sommer 2010 erschienene Doppel-CD „Singles & E.P. Anthology ’68-’80“ schrieb ich: „Als ,Best Of‘-Zusammenstellung taugt die Doppel-CD bedingt, fehlt doch der eine oder andere Klassiker, etwa ,Highway star‘.

Aber dafür gibt’s die originalen Single-Versionen, dazu ein paar Raritäten und ein dickes Booklet mit fachkundigen Linernotes, so dass man zusammen mit der ,Deepest Purple‘-Collection die essentielle Erstversorgung sichergestellt hat.“ Und nun wurde, wie passend, steht Weihnachten doch vor der Tür, „Deepest Purple“ neu aufgelegt, jene im Original zwölf (irgendwo muss ich meine MC von 1980 noch haben ...), in der Neuauflage 16 Tracks umfassende Zusammenstellung, die für Menschen, die meinten, sich diesen Hardrock-Göttern bislang verweigern zu können, die ultimative Grundversorgung liefert.

Ja, das totgenudelte „Smoke on the water“ ist hier auch drauf, aber eben auch „Black night“, „Speed king“, „Fireball“, „Hush“, „Woman from Tokyo“, „Highway star“ (mein Überhit), „Burn“ und „Stormbringer“.

Was dem einen an Seventies-Rock seine Alice Cooper- und KISS-Scheiben, sind für mich DEEP PURPLE, und interessanterweise (man mag das wahlweise für oder gegen mich verwenden) gibt es an dieser Band weiterhin nichts, was mich gruselt.

Vielleicht hätte ich neulich auf dem Flohmarkt doch die ganzen WHITESNAKE- und RAINBOW-Alben kaufen sollen ... Zurück zum Thema: Als Bonus gibt’s noch eine DVD mit Live-Mitschnitten erwähnter Songs sowie ein Jon Lord-Interview.

Und parallel erschien auch noch die aufwendige Neuauflage des letzten Albums aus der klassischen DEEP PURPLE-Phase, das 1975 erschienene „Come Taste The Band“ (bald danach war Schluss, erst 1984 ging es mit dem mäßigen „Perfect Strangers“ weiter), im Kanon der Band kein Meisterwerk, und es spricht Bände, dass auf der originalen Version von „Deepest Purple“ kein Song von diesem Album enthalten war.

Von daher ein Fall für Fans und Komplettisten, und selbst die Band war rückblickend nicht begeistert, ja, es ist das einzige DP-Album ohne Ritchie Blackmore und jenes, über das Ian Gillan gesagt haben soll, es sei gar kein richtiges DEEP PURPLE-Album.