ADOLAR

Zu den Takten des Programms

„Du tanzt immer noch zu den Takten des Programms“ – ja, was bleibt einem denn auch für eine Wahl? Der Zweitling von ADOLAR fängt auf Anhieb ein und nein, da kommt man nicht mehr los. „Zu den Takten des Programms“ ist so emotional und berührt so tief, dass man eigentlich rein gar nichts nebenbei machen kann, und dann wieder so tanzbar, dass der Wunsch erwacht, dass diese Platte einfach bitte nicht endet.

Dass hinter ADOLAR auch schlicht gute Musiker stecken, wusste man ja auch schon nach „Schwörende Seen, ihr Schicksalsjahre“ und jene Platte hat auch gezeigt, dass man es mit einer Band zu tun hat, die irgendwie anders ist.

Es rumort, groovet, poltert, klagt an, wird nachdenklich und lässt hin und wieder auch ein Augenzwinkern durchblicken. Dabei wird es aber nie schwierig oder unzugänglich. Was hat sich verändert? Die für ADOLAR typischen Breaks sind noch da, aber düsterer ist es geworden, wie sich an dem namengebenden Song „Zu den Takten des Programms“ zeigt und auch bei „Kleinigkeiten im ersten Stock“.

Der erste Song „Tanzenkotzen“ ist dagegen schlichtweg ein Hit, ebenso wie „Die ekelhaften Pläne“. Der letzte Song „Wein ist meine Jacke“ macht mit dem offen gelegten Gefühlsleben endgültig völlig fertig.

Ein großartiges und gewaltiges Ende für eine Wahnsinnsplatte, die so wichtig ist, dass man sie gern jedem aufdrängen möchte.