BO-KEYS

Got To Get Back Again

Die weit verbreitete These ist ja, dass einige Alben durchaus mehrere Anläufe benötigen, um einen Zugang zu ihnen zu finden; dass man sie sich förmlich warmhören muss. Nun ja, bei den BO-KEYS (die sich im Großteil aus Veteranen der goldenen Stax- und Hi-Record-Ära zusammensetzen) lief es bei mir genau entgegen dieser Behauptung.

Je öfter ich die CD hörte, desto mehr störte ich mich an der leblos-glatten Produktion des Albums, am omnipräsenten Funk-Einschlag oder den ausufernden Instrumentals. Hervorzuheben ist nichtsdestotrotz die Zusammenarbeit mit Soul-Größen wie Percy Wiggins, William Bell oder Charlie Musselwhite, die nicht nur den Altmeistern Tribut zollt, sondern deren Stimme in ein überraschend unkitschiges, zeitgenössisches Gewand packt.

Songs wie „Catch this teardrop“ oder „Weak spot“ könnte man sicherlich auch auf dem nächsten Allnighter einstreuen, ohne dass sich Soul- und R&B-Puristen daran stören würden. Dennoch: das Album besitzt einfach zu viele langatmige Passagen, in denen sich die BO-KEYS zwar musikalisch versiert aber zeitgleich mit wenig Enthusiasmus in Szene setzen.