SISKIYOU

Keep Away The Dead

Bereits auf ihrem selbstbetitelten Debüt von 2010 hatten SISKIYOU traurige herbstliche LoFi-Folkmusik mit Country-Schlagseite produziert, die alles andere als hektisch wirkte, aber einen sehr individuellen Weg fand, um dennoch innerhalb der Songs zu konkreten Höhepunkten zu kommen.

Auf dem Nachfolger „Keep Away The Dead“ gelingt ihnen das dann vor allem beim dritten Song „Twigs and stones“ sehr eindrucksvoll, bei dem Colin Stetsons besondere Fähigkeiten an den Blasinstrumenten zu einem wunderschönen orchestralen Anschwellen dieses dennoch fragmentarisch wirkenden Stücks führen.

Eine Unfertigkeit, die insgesamt das Songwriting von „Keep Away The Dead“ auszeichnet, aber SISKIYOU auch eine kratzbürstige Sperrigkeit verleiht, die sie von den meisten anderen aktuellen, eher langweiligen Folk-Bands abhebt und zu Geistesverwandten der VIOLENT FEMMES oder den experimentierfreudigen CALIFONE macht.

Mit „Revolution Blues“ nehmen sie sich dann auf recht gewagte Weise eines Neil Young-Songs an, von meinem persönlichen Lieblingsalbum „On The Beach“, und wo ich ich immer noch nicht genau weiß, was ich davon halten soll.

„Keep Away The Dead“ ist jedenfalls ein sehr virtuos umgesetztes wie subtiles Beispiel für Minimal Country, der wirklich gekonnt zwischen den Stühlen von traditionellen Klängen und avantgardistischer Neuinterpretation altgedienter Rockschemata sitzt.