MAGNETIX

Magnetix Reaction

Bisweilen trifft man auf die Theorie, dass sich das Flair einer Stadt oder einer Region im Schaffen einer Band niederschlägt. Was aber tun mit den misstönenden Unruhestiftern MAGNETIX, kommen sie doch aus Nantes – der Umwelthauptstadt Europas 2013 und dem Geburtsort von Jules Verne? Ganz einfach, auf diffus-esoterische Musikphilosophie pfeifen und stattdessen dem Rock’n’Roll in seiner Urform huldigen, denn genau diesen bietet das LoFi-Bluespunk-Garagetrash-Massaker auf „Magnetix Reaction“.

Jähzornige Fuzzgitarren, treibende Surf-Vibes und obskure Leierkasten-Oddballs; das klingt wild, roh, kompromisslos und liefert den Stoff für schweiß- und bierdurchnässte Live-Shows. An der Reglern saß im Übrigen Lo’ Spider, Koryphäe auf dem Gebiet, Bands mit brachialer Klangästhetik in ein schummeriges Licht zu setzen.

Urschrei-Rock’n’Roll also, der mit den Klapperbeats der gleichnamigen Psychobilly-Band rein gar nichts zu tun hat. 2002 erschien dieses Album schon über Flame On und wird nun über Kizmiaz, das übrigens auch in Nantes beheimatet ist (ein Schelm, wer hier den Ausgangspunkt des Reviews wieder aufgreift) und ohne Dünkel als französisches Pendant zu Voodoo Rhythm bezeichnet werden darf, noch einmal an den Start geschickt.

Wer Gefallen daran hätte, wenn King Automatic endgültig den Verstand verlöre oder wenn Abner Jay jemals einen THE MUMMIES-Hitmix hätte aufnehmen können, wird die MAGNETIX mögen.