KEINE ZÄHNE IM MAUL ABER LA PALOMA PFEIFEN

Post-Sexuell

Von „Immer noch nicht gebumst“ zu „Post-Sexuell“ – nach drei Alben scheint zumindest die sexuelle Biografie von Sänger Jochen Gäde mit unbefriedigendem (höhö) Ende abgeschlossen zu sein. Genug der Kalauer, mit „Post-Sexuell“ präsentieren KEINE ZÄHNE IM MAUL ABER LA PALOMA PFEIFEN wohl ihre beste Platte, irgendwo zwischen Elektro/Post-Punk und Indie.

Der Bass ist schön dominant und bollert wie auf Alben von SHELLAC, die Roland MC-303 fiepst und zwitschert und auch der Monacor-Drumcomputer darf noch mal ran. Textlich geht’s in Jens Rachut-Richtung, wobei die ständigen Wiederholungen und das Kreisen um einzelne Zeilen auch TRIO zitieren.

In „Leb so, dass es alle wissen wollen“ wird es emotionaler, auf acht Minuten kämpft Steffen Frahm mit dem alten Leid aus Fremd- und Selbstbestimmung. Ansonsten erinnern die aggressiveren, abgehackten Gesangsparts von Jochen Gäde an TREND, sind zum Glück aber nicht so manieriert.

Macht insgesamt eine feine, eigenständige Platte. Der Abschlusshinweis von wegen „Geheimtip“ darf nicht fehlen!