WALKABOUTS

Berlin

Es kommt bei jeder Band der Moment, an dem denkt, dass jetzt alles gesagt sei, und der schien bei mir beim 2011er-Album „Travels In The Dustland“ der 1984 in Seattle gegründeten THE WALKABOUTS erreicht gewesen zu sein.

Ein Jahr später folgt ein Mitte 2012 in Berlin aufgenommenes Live-Album, in der Regel der lahmste Veröffentlichungs-Coup einer jeden altgedienten Band, allerdings „die erste offizielle Liveveröffentlichung der US-Band“.

Der Fan wundert sich natürlich etwas, denn Live-Material der WALKABOUTS gibt es ja durchaus reichlich auf Platte, das Schlüsselwort heißt hier aber „offiziell“, was offenbar auch irgendwelche limitierten „Mailorder only“-Releases ausschließt.

Wie auch immer, die alte WALKABOUTS-Magie dieser auch live hervorragenden Band ist jedenfalls schnell wieder da, auch wenn der Fokus eher auf neuerem Material liegt – fünf der 13 Stücke stammen vom letzten Album –, genauso gibt es aber Klassiker wie „Jack Candy“, „The light will stay on“ oder als krönenden Abschluss eine grandiose Version von „Grand theft auto“.

Eine insgesamt stimmige Mischung von Songs dieser Grunge-Band, die nie eine war, und die auch außerhalb des Studios und ohne die Unterstützung osteuropäischer Symphonieorchester immer noch prächtig als schön straighte Rockband funktioniert.