POWER TRIP

Manifest Decimation

POWER TRIP ...? Da war doch mal was ... Genau, die „Speed Metal“-Band, die Jeff Dahl Anfang der Achtziger nach seinem Ausstieg bei den ANGRY SAMOANS in Los Angeles gründete. Die hieß allerdings POWERTRIP, also in einem Wort geschrieben.

POWER TRIP hingegen sind eine recht junge Band aus Texas, die nach ein paar Kleinformaten mit „Manifest Decimation“ ihr Debütalbum auf Southern Lord veröffentlicht – und deren Musik trotz des Namens statt an Jeff Dahls Band eher an die der von 1984 bis 1989 aktiven New Yorker LUDICHRIST erinnert, die 1988 auf Combat (USA) und We Bite (Europa) ein Album namens „Powertrip“ veröffentlichten.

Seinerzeit hatten Bands wie LUDICHRIST, LEEWAY, CRUMBSUCKERS und CRO-MAGS dem ursprünglichen New York Hardcore den Rücken gekehrt beziehungsweise um massive metallische Elemente erweitert, um wuchtiges Drumming, bombastische Produktion und simple, scharfe Gitarrenriffs sowie halligen Gesang.

POWER TRIP finden nun, dass es 25 Jahre später durchaus angemessen ist, diesen Irrweg der Hardcore-Evolution aufleben zu lassen, und obwohl ich – von „Best Wishes“ mal abgesehen – die Alben erwähnter Bands damals nicht besonders schätzte, muss ich gestehen, dass „Manifest Decimation“ mit seinem ähnlich großkotzig überproduzierten Sound wie damals „Best Wishes“ einfach großen Spaß macht.

„Stumpf ist Trumpf“, lautet hier die Devise, was das Artwork einschließt, doch gegen ein bisschen stupide Unterhaltung auf dem schmalen Grat zwischen Pleasure und Pain ist einfach nichts einzuwenden – angemerkt sei höchstens, dass die acht Songs über die Distanz von knapp 35 Minuten schon etwas eintönig hämmern.