BILLY TALENT

Foto© by Dustin Rabin

Glauben an das große Ganze

Satte drei Jahrzehnte sind BILLY TALENT aus Kanada schon am Start. Über die Jahre erspielte sich die Band eine stetig wachsende Fangemeinde, pflegt viele enge Kontakte zu deutschen Bands. Mit „Crisis Of Faith“ ist gerade das sechste Album erschienen, der Titel spielt eindeutig auf die aktuelle weltweite Lage an. Trotz aller Systemkritik und angemessener Vehemenz, vermittelt jeder Song ein positives Gefühl. Wir sprachen mit dem sympathischen und redefreudigen Sänger Ben Kowalewicz ausführlich über die kommende Platte.

Das neue Album heißt „Crisis Of Faith“. Über die Krise im Titel habe ich mich nicht gewundert, aber über den Glauben. Was bedeutet Glaube für dich?

Das Album wurde in den letzten drei Jahren geschrieben und das war mit Sicherheit bisher die herausforderndste Zeit meines Lebens. Alles, was in Amerika abging, die weltweite Klimakrise und dann noch die Pandemie. Als wir über den Albumtitel gesprochen haben, hat der Bruder von Ian das vorgeschlagen und wir kamen immer wieder darauf zurück. Es geht nicht um den religiösen Glauben, sondern eher um den Glauben an die Menschheit, Glauben an dich selbst oder den Glauben an ein großes Ganzes, Glauben an deine Familie und Freunde, alles, was dich umgibt. Alles, woran wir geglaubt haben, die Infrastrukturen, an denen wir uns festgehalten haben, das alles wurde während der Pandemie, die mit Sicherheit noch lange nicht vorbei ist, infrage gestellt. So sicher, wie wir dachten, sind wir nicht und wir waren plötzlich damit konfrontiert, uns nach innen richten zu müssen und zu fragen, was man tun kann, um die Situation für alle besser zu machen. Es geht also um diese Art von Glauben.

Selbst wenn es nicht religiös gemeint ist, aber glaubst du daran, dass der feste Glaube an etwas auch wirklich etwas bewegen kann?
Gute Frage. Also ich glaube an eine höhere Macht, an das Universum und daran, dass es abseits von dem, was wir sehen, noch viel mehr gibt. Also ja, es gibt schon eine Art von selbsterfüllender Prophezeiung im Sinne von: Wenn ich gute Energie nach außen gebe, dann kommt auch gute Energie zurück. Auf die Art und Weise, wie du es nicht erwartest und auch zu Zeitpunkten, an denen du nicht bewusst daran denkst. Aber ich bin mir absolut sicher, dass es sich lohnt, so emphatisch, verständnisvoll, aufmerksam und mitfühlend wie möglich zu sein. Wenn man das tut, dann passiert einem Gutes.

Wer hat das knallige Artwork gemacht?
Das war Ryan Quickfall. Ian hat diesen tollen, britischen Künstler und Illustrator gefunden. Sein Style und sein Blick auf die Dinge haben uns sofort gefallen, zuerst hat er das Artwork für unsere Single „Reckless Paradise“ gemacht. Das hat uns so begeistert, dass wir ihn weiter dabeihaben wollten und ihn mit den Texten für das Album versorgt haben, damit er sich davon für ein Artwork inspirieren lassen kann.

Es hat einen ansprechenden Achtziger-Jahre-Style.
Ja und genau das mag ich daran. Für uns ist es etwas Neues, wir mögen alle Illustrationen und wollen für jedes Artwork etwas anderes probieren. Ich wurde ja vor kurzem zum ersten Mal Vater, meine Tochter war gerade mal sechs Monate alt, als uns die Pandemie erreichte. Wir haben uns damals zu dritt für neun Monate in eine Hütte in den Wäldern Kanadas zurückgezogen. Das war hart und schön zugleich, haha. Wie auch immer, warum ich davon erzähle: Sie mag Bücher und in einem dieser Bilderbücher habe ich diese Farbpalette gesehen und die fand ich ungewöhnlich und sie hat mich direkt angesprochen, so dass ich sie sofort Ryan geschickt habe und ihn bat, diese für „Crisis Of Faith“ zu verwenden.

Die Farben bilden mit ihrer Fröhlichkeit einen Kontrast zum Bild mit dem Skelett auf einem Motorrad, mit einem Atompilz im Rücken. Ist das die Metapher dafür, wie ihr die Welt aktuell wahrnehmt? Die Menschheit auf der Flucht vor einer todbringenden Krise?
Das ist der erste und offensichtlichste Eindruck, den man von diesem Artwork hat. Wenn ich es mittlerweile anschaue, dann sehe ich es eher so, dass man nicht davor wegläuft, sondern dem eher entgegen, um die Krise anzunehmen, zu bewältigen und wieder zu etwas Gutem zu finden. Die Songs haben alle einen hoffnungsvollen Unterton und drehen sich darum, etwas zu überstehen, das Chaos hinter sich zu lassen.

Selbst für eine große Band wie BILLY TALENT ist die aktuelle Situation sicherlich eine Herausforderung. Hattest du überhaupt irgendwann mal einen Plan B, abseits von der Band?
Dieser Umbruch und die Zeit, etwas zu reflektieren, haben mir zum ersten Mal die Möglichkeit gegeben, überhaupt zurückzublicken. Wenn man so lange in einer Band ist, dann schaut man immer nur nach vorne. Immer Tour, Album aufnehmen, wieder auf Tour, immer dieser andauernde Zyklus. Aber mit der Pandemie und wahrscheinlich auch mit dem Vaterwerden kamen die Fragen. Wo genau stehe ich, in welchem Mechanismus stecke ich gerade? Und die Antwort ist, dass ich nirgendwo bin, denn ich bin die Band. Das alles ist so eng mit mir als Mensch und unseren Leben verbunden. Es ist nicht etwas, das wir tun, BILLY TALENT sind wir. Mit den gleichen Menschen seit fast dreißig Jahren Musik zu machen, das ist keine Funktion mehr, sondern Teil meiner DNA. Also weiß ich gar nicht, was ich ohne die Band wäre, und kann das nicht subtrahieren. Also, kein Plan B, haha.

Und nicht wie die Eltern häufig sagen: Es ist nur eine Phase, mein Junge.
Nein, wobei meine Eltern auch durchweg ziemlich cool waren. Sie haben mich immer einfach machen lassen. Viele Bands gründen sich während der Schulzeit, mit unterschiedlichem Erfolg, aber wirklich so lange dranzubleiben, ist auch eine echte Herausforderung. Jeder, der unsere Band kennt, weiß, dass wir immer möglichst am Boden geblieben sind. Aber mal abgesehen davon, empfinde ich große Dankbarkeit unseren Fans und allen Leuten gegenüber, die zu uns gestanden haben, es ermöglicht haben, dass wir überhaupt diese Karriere machen konnten. Ernsthaft, bis hierher ist es eine richtige gute Reise für uns.

Was sind die Vorteile davon, gemeinsam als Band alt zu werden?
Das ist einfach schön. Wir hatten auch schon harte Zeiten gemeinsam. Für unseren Drummer Aaron ist es aufgrund seiner Krankheit nicht mehr die Hauptbeschäftigung, auch wenn er immer ein wichtiger Teil der Band bleiben wird und auch durchweg im Studio mit dabei ist. Durch diesen pandemiebedingten Bruch haben wir uns alle fast eineinhalb Jahre nicht gesehen. So lange wie niemals zuvor. Dann konnten wir doppelt geimpft werden, haben uns zusätzlich mit Schnelltests abgesichert und konnten endlich wieder proben. Dieses Gefühl, endlich wieder zu singen, mich umzuschauen und die Jungs zu sehen, da ist einfach nur Liebe. Und es ist schön, sich über so einen langen Zeitraum mit denselben Menschen zu umgeben, in deren Gegenwart man sich gut fühlt. Mal ganz abgesehen von der Band, haben wir uns durch so viele Situationen begleitet, die zwischen uns für eine ganz besondere Chemie sorgen.

Und natürlich ist es auch für Fans schön, wenn sie ihre Band über einen so langen Zeitraum an der Seite wissen.
Ja, sehr interessant, dass du das sagt. Es gibt Bands, die mir wirklich etwas bedeuten, wie PEARL JAM, die ich komplett verehre. Die Chance, mit ihnen aufzuwachsen, vom ersten Album an bis jetzt, und zu sehen, wie sie und ich uns verändert haben, das ist super. Es gibt immer mal wieder Bands, die man über einen längeren Zeitraum gut findet und dann irgendwann verschwinden sie aus unterschiedlichen Gründen aus deinem Leben. Das ist vollkommen okay. Aber für mich als Musiker ist es auch das Größte, wenn mir Leute erzählen, dass sie uns schon seit der Schulzeit hören und jetzt auch noch Fans sind, dass wir also diese Band sind, die sie im Leben begleitet. Das ist schon etwas sehr Besonderes und auf jeden Fall nicht selbstverständlich, wenn diese Synergie länger als ein Song oder ein Album anhält.

Du spielst ja auch Gitarre und Schlagzeu. Kannst du das beim Songwriting für BILLY TALENT einbringen?
Erstens bin ich ein unterdurchschnittlicher Gitarrist und ein extrem unterdurchschnittlicher Schlagzeuger, haha. Noch dazu bin ich aus meiner Sicht mit dem besten Gitarristen und Songwriter auf diesem Planeten in einer Band, haha. Also jede Idee, die ich habe, ist auf so einem niedrigen Level, dass Ian und Jon müde abwinken. Wenn es aber ums Singen oder Texte schreiben geht, dann sind Ian und ich uns sehr nahe. Kann schon sein, dass ich irgendwann mal, so in zehn Jahren, einen Song beisteuern kann, den sie ganz okay finden, haha.

Schön, dass du deinen Gesang erwähnst, denn du hast dich über die Jahre enorm weiterentwickelt. Versuchst du immer noch, Ziele zu erreichen und besser zu werden?
Danke, schön zu hören. Ian ist der hauptsächliche Songwriter, mir war dabei aber immer wichtig, nicht dasselbe zu machen wie auf dem Album davor. Er versorgt mich also immer mit diesen Ideen und Skizzen, die es mir ermöglichen, mich selbst herauszufordern. Dazu bringe ich mich auch gerne in ungemütliche Situationen, ich liebe die Herausforderung. Wenn mir jemand sagt, dass ich etwas nicht kann, dann will ich es umso mehr und gebe alles. Als Sänger wollte ich mich immer weiterentwickeln, denn ich hasse es, in eine Ecke gedrängt zu werden. Oh, der Schreityp, oh, der Punktyp. Wir haben generell als Band einen stetig wachsenden Werkzeugkasten und ich kümmere mich darum, die Palette des Singens zu erweitern. „Crisis Of Faith“ war also für mich eine willkommene Herausforderung und ich denke, dass ich sie richtig gut gemeistert habe.
Das machst du aber selbst, du brauchst keinen Produzenten wie Ross Robinson, der dich zum Weinen bringt.
Nein. Bei den Aufnahmen sind es immer nur Ian und ich, ich singe also nur für ihn. Was echt schön ist, denn ich bin nicht der Typ, der ein großes, schickes Studio braucht, am besten noch Kerzenatmosphäre und einen bekannten Produzenten hinter dem Board. Das hat mit Sicherheit auch seinen Reiz, aber das bin ich nicht und ich brauche das nicht. Licht an, Mikro an und das reicht mir.

„Judged“ ist der kürzeste Song auf dem Album. Jemanden zu verurteilen, so was geschieht auch schnell.
Wir haben echt seit unserem Debüt mit PEZZ kein Lied mehr geschrieben, das nur neunzig Sekunden dauert. Als Ian also mit diesem Song kam, hat es mich an MINOR THREAT oder BLACK FLAG erinnert, der größte Teil des Textes kam auch von ihm. Aber mit dieser Botschaft, dass man Menschen nicht sofort verurteilen soll, konnte ich mich sofort identifizieren. Lass die Stereotypen und Vorurteile und was auch immer du denkst, wie Leute sind, außen vor und bleib offen für alles.

Und was hat es mit dem Song „Hanging around with all the wrong people“ auf sich? Auf welcher Seite warst du meistens? Auf der Seite jener, vor denen gewarnt wurde, oder auf der anderen?
Ich habe das Glück, schon über einen langen Zeitraum eine echt gute Truppe von Freunden zu haben. Meine Freunde waren also okay. Ian und ich sind große Fans davon, bei BILLY TALENT Geschichten zu erzählen, die eine Botschaft haben. Und hier geht es darum, eine Art Liste von Dingen aufzuzählen, die einem widerfahren, während man in schlechter Gesellschaft ist. Vorhersehbare, schlechte Dinge passieren, während man aufwächst, peinliche Situationen und am Ende, aufgrund vieler schlechter Entscheidungen wird der Protagonist dann Politiker, haha. Das ist witzig, ein unbeschwerter Song, mit einer ernsten Botschaft im Subtext. Oft sind die, die die größten Trottel waren, diejenigen, die dann die größte Macht haben.

Hast du niemals unter schlechtem Einfluss gestanden?
Doch, auf jeden Fall, das haben wir sicher alle mal. Aber ich konnte immer auf einen stabilen Freundeskreis zurückgreifen. Aber genau deshalb kann man sich ja mit dem Song so gut verbinden, weil man instinktiv spürt, wenn man mit Menschen redet, dass sie in bestimmen Momenten anders abgebogen sind. Ich denke schon, dass ich Menschen gut einschätzen kann, war aber natürlich auch schon in solchen Situationen.

„The end of me“ mit Rivers Cuomo von WEEZER ist eines der besten Duette, das ich je gehört habe. Das ist die erste Kooperation, die ihr überhaupt gemacht habt, wie kam es dazu?
Das freut mich zu hören. Und ja, das ist das erste Mal. Als wir angefangen haben, Musik zu machen, gab es echt gute Bands wie PEARL JAM, SOUNDGARDEN, NIRVANA, RAGE AGAINST THE MACHINE, GREEN DAY, BAD RELIGION und TOOL und dann waren da noch WEEZER. Und die stachen immer hervor, weil sie das Umfeld immer komplett ignoriert und nicht versucht haben, super männlich, aggressiv und provokant zu sein: Sie waren einfach sehr gute Songwriter und haben über Dinge gesungen, die nie jemand anders angesprochen hat. Wir haben schon mal „El scorcho“ gecovert und „Pinkerton“ ist bis heute eines meiner Lieblingsalben. Unser Song hieß in der Demoversion „Hendrix Weezer“, weil dieses Gitarrenlick so an Jimi Hendrix oder auch John Frusciante erinnert, der Chorus aber einfach so extrem nach WEEZER geschrien hat. Der komplette Neunziger-Jahre-Vibe ist da drin und als alles fertig war, wachte ich morgens auf und mir kam spontan die Idee, dass Rivers da auf jeden Fall mitsingen muss. Diese Erkenntnis, dass wir nach all den Jahren jemanden auf unserem Album haben könnten, dessen Musik uns so viel bedeutet und die uns so lange beeinflusst hat, das war ein umwerfend gutes Gefühl. Wir haben uns nie getroffen, noch nicht mal auf einem Festival. Nachdem wir ihm den Song geschickt hatten, kam sechs Wochen später sein Beitrag zurück. Im Nachhinein kommt es mir total irre vor, wenn ich mir den Song ohne ihn vorstelle. Ich freue mich immer richtig auf seine Stelle.

Er hat nichts geändert?
Nichts. Er hat alles von uns bekommen und ich habe ihm gesagt, sing das so, wie du willst, und das Ergebnis war toll.

Was hat dich zu diesem Text inspiriert?
Wir haben Freunde in unserem Leben, die immer, egal wie sehr man versucht, ihnen gute Tipps zu geben und ein guter Freund zu sein, alles negativ bewerten. Nichts ist gut genug. Sobald es eine Möglichkeit gibt, etwas runterzuziehen, sie ergreifen sie. Und egal wie hart und frustrierend das sein kann, man liebt sie und ist für sie da, haha. Das ist das Schöne an dem Song, es geht darum, da zu bleiben und diesen Menschen nicht den Rücken zuzukehren. Das passt auch etwas zu „Hanging out with all the wrong people“. Es gibt immer mal wieder Menschen in deinem Leben, die über einen längeren Zeitraum mehr Aufmerksamkeit brauchen, haha. Aber man sollte zu ihnen stehen, denn darum geht es bei einer Freundschaft. Meine Tochter liebt diesen Song, sie will ihn immer und immer wieder hören. Mach ihn lauter, dreh voll auf. Ich selbst kann ihn kaum noch hören, weil sie ihn auf Dauerschleife haben will und ihn zehn Mal am Tag aufdreht. Trotz des Themas vermittelt der Song also ein gutes Gefühl und das ist am Ende wichtig.

Eine Zeile in „One less problem“ lautet: „So many people and so little progress“, das hat mich getroffen. Wenn man nur mal an die digitalen Möglichkeiten denkt, die wir ungenutzt lassen, um stattdessen Profit zu machen.
Ja, wir fühlen uns immer extrem gut entwickelt und denken, wir wären so weit mit allem. Ein Freund hat mir von einer Studie erzählt, deren Ergebnis war, dass wir aktuell die einsamste Zeit der Menschheitsgeschichte durchleben. Das fand ich echt erschütternd, wir haben all das Zeug, um in Kontakt zu sein, und fühlen uns trotzdem alleine. Ich versuche massiv gegenzusteuern, meinen Computer mal aus zu lassen, mein Smartphone einfach daheim zu lassen, nicht immer die Nachrichten zu lesen und Zeit mit echten Menschen zu verbringen. Wir waren jetzt so lange voneinander getrennt, wegen der Pandemie, dass ich mit Menschen direkten Kontakt von Angesicht zu Angesicht haben möchte. Ein Glas Wein trinken oder, verdammt, gleich eine ganze Flasche. Wenn der Abend anfängt und man fragt, wie es ihnen geht, dann sagen sie noch, alles wäre gut. Am Ende des Abends hat man oft herausgefunden, dass es doch nicht so gut geht und man sich besser gegenseitig unterstützt. Egal, ob wir all diese Dinge haben, das Wichtigste ist und bleibt menschliche Interaktion, spazieren gehen und Dinge zusammen machen, Freunde und Familie treffen, was Leckeres essen gehen.

Du hast eine Radioshow bei Rock Antenne. Manche würden denken, dass das irre ist, weil wir doch mehrere Streaminganbieter haben und uns selbst mit Musik versorgen können. Aber ein Host kann auch so was wie eine Unterstützung sein, was fasziniert dich am Radio?
Das macht so was von Bock, ich habe schon in den späten Neunzigern beim Radio gearbeitet und es geliebt. Es macht Spaß, Dinge über Bands zu erfahren oder über den Ursprung eines Liedes, das hat mich immer so fasziniert. Dieses Gefühl möchte ich bewahren, dass jemand zu dir spricht. Und nicht dieses Jahrmarktgeschrei, sondern diese direkte, persönliche Ansprache. Wenn ich Auto fahre, dann höre ich immer Radio, um irgendwie in Verbindung mit der Welt zu bleiben. So eine Radioshow ist aber echt viel Arbeit, das hatte ich etwas unterschätzt.

Teilweise spielst du auch deutschen Underground-Sound, wie vor kurzem PABST, wer hält dich da auf dem Laufenden?
Oh ja, die sind gut. Ich habe einen guten Freund in Hamburg, der mich immer mit dem neuesten Zeug versorgt. Das interessiert mich brennend und ich nehme solche Empfehlungen gerne an.

Du interviewst da auch Bands. Wie ist es, auf der anderen Seite zu stehen?
Das ist echt hart, man will ja auch respektvoll mit der Musik umgehen. Deshalb versuche ich, viele neue Fakten auf den Tisch zu bringen und interessante Geschichten über die Musik. Man muss immer die Zuhörenden im Hinterkopf haben.