MALEVOLENCE

Foto© by Nat Wood

Ehrlich und verletzlich. Sturm.

Die Band aus dem nordenglischen Sheffield hat sich über die Jahre immer weiter nach vorne gearbeitet. Nun steht das nächste Album „Malicious Intent“ an und präsentiert einige Überraschungen und einen neuen, starken Partner an der Seite der Band. Sänger Alex beantwortet uns ein paar Fragen dazu.

Euer neues Album wurde gerade angekündigt. Das ist immer ein besonderer Moment für jede Band, auch wenn der erste Song veröffentlicht wird. Wie fühlst du dich jetzt, da das und die Partnerschaft mit Nuclear Blast bekannt gegeben wurden? Wie waren die Reaktionen?

Wir sind super aufgeregt, dass wir uns mit Nuclear Blast für unsere nächste Veröffentlichung zusammengetan haben. Das ist ein Name, mit dem wir alle aufgewachsen sind, und es ist ein echtes Privileg, eine Partnerschaft mit einem so legendären Label zu haben. Die Reaktionen auf die Ankündigung und die erste Single „On broken glass“ waren einfach unglaublich und wir sind so dankbar für die große Unterstützung. Wir haben im letzten Jahr hinter den Kulissen hart gearbeitet, um alles für diesen Moment vorzubereiten, und es ist ein unglaubliches Gefühl, es nun endlich zu veröffentlichen!

Wenn man sich die neue Platte anhört, da ist so viel drin! Obwohl es ein sehr hartes Album ist, bleiben die Melodien nicht auf der Strecke. Ich glaube, manchmal vergessen Bands, dass man heavy und zugleich melodisch sein kann. Würdet ihr dem zustimmen?
Ja, definitiv! Wir haben immer versucht, eine coole Balance zwischen beidem zu finden, während wir uns selbst und der Musik, die wir schreiben wollen, treu bleiben wollen. Bei diesem neuen Album haben wir uns sehr auf die Struktur der Songs konzentriert, wir wollten sie eingängig machen mit den großen Sing-Alongs, aber auch die schweren, groovigen Riffs beibehalten. Ich bin der festen Überzeugung, dass auf diesem Album etwas für dich dabei ist, wenn du harte Musik magst. Es gibt Songs, die dich motivieren, Songs zur Selbstreflexion und Songs für den Pit!

Ich habe irgendwo gelesen, dass ihr nicht gerne als „Beatdown“-Band abgestempelt werdet – obwohl ich verstehen kann, dass man euch in der Vergangenheit dieses Etikett angeheftet hat, fühlt sich „Malicious Intent“ wie eine Platte an, die viele Fesseln hinter sich lässt. Habt ihr euren Sound absichtlich in alle Richtungen erweitert, um zu zeigen, dass MALEVOLENCE mehr ist als eine „Szene-Band“ – nicht dass daran etwas falsch wäre.
Ich denke, es ist wichtig, seine Vielseitigkeit zu zeigen, und das ist etwas, was wir immer versucht haben zu tun. Wir mögen es nicht, uns auf einen bestimmten Sound zu beschränken. Wir alle lieben es, andere Heavy-Bands mit stumpfen Moshparts zu hören, aber wir hören auch ein breites Spektrum an Bands und lassen uns von ihnen beeinflussen, deshalb möchten wir diese verschiedenen Elemente einbeziehen, denn ich denke, das haben wir mit unserer Musik schon immer getan.

„Higher place“ ist ein gutes Beispiel für die melodische Seite der Band – der Song fängt sehr melodisch und clean an, wird dann sehr heavy und endet mit einem sehr old-schooligen Gitarrensolo/Heavy-Metal-Part. Glaubst du, die Leute werden überrascht sein, was es auf „Malicious Intent“ zu hören gibt?
Ich hoffe, dass sie angenehm überrascht sein werden, aber ich denke, wenn du ein Fan von MALEVOLENCE­ bist, dann wirst du auch schon die cleane, melodische Seite unserer Musik erwartet haben. Ich denke, dass dies das Album ist, auf das die Fans der Band gewartet haben. Wir haben wirklich viel Zeit damit verbracht, unseren Sound auf diesem Album zu verfeinern. Tracks wie „Malicious intent“, „Life sentence“ und „Karma“ werden die Fans ansprechen, die schnelle und aggressive Banger wollen, während „Higher place“ der Moment des Albums ist, in dem es langsamer wird und wir eine Verschnaufpause einlegen, denn hier ist MALEVOLENCE wahrscheinlich am ehrlichsten und verletzlichsten.

Ich bin in den Neunziger Jahren aufgewachsen – normalerweise versuche ich, keine Vergleiche anzustellen, wenn ich ein Interview führe, aber „Malicious Intent“ hat einfach so viele Erinnerungen in mir geweckt. Ich kann Einflüsse von PANTERA­ oder der ersten MACHINE HEAD-Platte heraushören. Wie hat diese Ära des Metal euer Songwriting beeinflusst? Oder seid ihr mit anderen Bands aus einer späteren Zeit aufgewachsen?
Wir sind mit diesen Bands aufgewachsen und lassen uns immer noch stark von ihnen inspirieren, ebenso auch von CHIMAIRA, LAMB OF GOD und HATEBREED. Es war unglaublich zu sehen, wie diese Bands damals die Grenzen der Heavy Music verschoben haben. Ich habe das Gefühl, dass Metal zu diesem Zeitpunkt noch mehr Teil des Mainstreams war, und so konnte man in vielen Videos und Live-DVDs sehen, dass diese Bands riesige Shows spielten und verrückte Moshpits anzettelten. Das hat mich inspiriert, ich wusste immer, dass ich das auch machen wollte!

Hast du das Gefühl, dass sich zu viele Bands darauf konzentrieren, alle Kästchen in einem bestimmten Szene-Sound abzuhaken, anstatt viele Einflüsse in ihrer Musik zuzulassen?
Ich möchte mich nicht über andere Bands äußern, da ich das Gefühl habe, dass sie wahrscheinlich das tun, was sie tun wollen, und die Musik schreiben, die sie wollen. Also wer bin ich, dass ich über sie urteile? Mein Rat für junge Bands, die gerade anfangen, wäre, keine Angst zu haben, etwas Neues und außerhalb der eigenen Komfortzone auszuprobieren, es kann funktionieren oder auch nicht, aber das weiß man erst, wenn man es probiert hat. Solange ihr Spaß habt, ist das alles, was zählt!