NERVEN

Foto© by Lucia Berlanga

Hoch die Hände, Zeitenwende!

Wenn eine Band ein Album nach sich selbst benennt, bedeutet es, dass ihr entweder nichts Besseres eingefallen ist oder dass sie den perfekten Sound gefunden hat. Stuttgarts Finest haben ihr fünftes Album „Die Nerven“ getauft und noch dazu ganz in schwarz gekleidet. Auf dem Cover wacht ein schwarzer Schäferhund auf schwarzem Grund. Mit ihrem Black Album zementiert das Trio seinen Ruf als eine der besten Post-Punk- und Noise-Bands der Republik. Außerdem geben sich Max, Julian und Kevin ungewöhnlich politisch in ihren Texten. Jede Menge Fragen türmen sich auf, die DIE NERVEN natürlich nicht unbeantwortet lassen.

Ein Album nach seiner Band zu benennen, ist ein Statement. Was wollt ihr damit sagen?

Max: Das Album ist zwar selbstbetitelt, aber es ist eigentlich unser schwarzes Album. Wir dachten einfach, dass wir es nicht noch extra „Schwarzes Album“ nennen müssen, wie das Haftbefehl gemacht hat, oder TOCOTRONIC beim „Roten Album“. Insofern trägt es eigentlich gar keinen Titel. Aber irgendeinen Namen braucht man eben.

Damit reiht ihr euch ein in die Liste von Künstlern wie METALLICA, Jay-Z, WEEZER oder Prince, die alle schon ein „Schwarzes Album“ veröffentlicht haben.
Kevin: Bei METALLICA war das „Schwarze Album“ auch das fünfte Studioalbum, das passt. Viele Leute haben METALLICA mit diesem Album erst für sich entdeckt. Ich für meinen Teil hatte mit der Band bereits nach „Ride The Lightning“ abgeschlossen, haha.
Julian: Dieses schwarze Album ist für mich wie ein Reset-Knopf, den wir drücken. Für mich fühlt sich das so an.
Max: Seit „Fluidum“ hatten wir immer Albumtitel, die nur aus einem Wort bestanden: „Fun“, „Out“ oder „Fake“. Für uns fühlt sich das neue Album wie ein Neustart an, weil die Arbeit an dem Album diesmal auch völlig anders war als bei den vorherigen.

Erklärt mir doch mal den Entstehungsprozess. Im Info eures Labels Glitterhouse Records steht: „Es herrscht keine Konkurrenz mehr. Aus drei Egos ist ein gemeinsames Ego geworden.“
Max: Wir machen ja gemeinsam DIE NERVEN, aber parallel verfolgt jeder noch weitere Bands oder Soloprojekte. Deshalb gab es über ein paar Jahre hinweg schon ein gewisses Konkurrenzdenken unter uns. Das haben wir nach unserem letzten Album „Fake“ auf den Tisch gepackt und uns bewusst dafür entschieden, dass jeder in der Band seine Stärken gleichermaßen einbringen darf und nicht das Gefühl haben muss, Dinge zurückzuhalten, weil es vielleicht den anderen nicht gefallen könnte, da es zu sehr an ein anderes Projekt erinnert. Dass man von diesem Dogmen im Kopf wegkommt und einfach so frei wie möglich am Material arbeiten kann. Dass wir alle unsere Egos nach hinten stellen und nur die Musik sprechen lassen. Das war eine Taktik, um uns selbst auszutricksen, dass alles ein bisschen besser zusammenkommt und natürlicher entsteht.
Julian: Das waren immer so unausgesprochene Dinge, die auch nicht bewusst passiert sind. Wir haben einfach gemerkt, dass wir dann am besten sind, wenn wir alle unsere Freiheiten haben und dabei auch etwas Neues entsteht, das sich aus unseren drei Persönlichkeiten und Geschmäckern nährt.

Schaden all ganzen anderen Bands, in denen ihr nebenbei spielt, nicht DIE NERVEN, weil sie Zeit rauben? Oder profitiert euer Sound von den vielfältigen Einflüssen?
Max: Bei uns kommt niemand an und sagt: Ich habe einen Song geschrieben. Unsere Musik entsteht nur, wenn wir drei in einem Raum zusammen sind und spielen. Das lässt sich auch nicht ersetzen oder faken. Deshalb standen uns aus meiner Sicht andere Projekte oder Bands nie im Weg. Dadurch, dass wir drei so komplett verschieden sind und auch völlig unterschiedliche Musik mögen, ist es sowieso immer etwas anderes als das, was wir alleine oder mit anderen Leuten machen.

Außergewöhnlich war außerdem, dass ihr durch die Corona-Pandemie sehr viel Zeit für dieses Album hattet, oder? Mehr als bei euren früheren Platten.
Kevin: Das war eigentlich gar nicht so. Bevor der erste Lockdown kam, waren die Songs längst geschrieben und es gab sogar schon einen Studiotermin. Wir wollten 2020 ursprünglich eine einjährige Konzertpause einlegen, um uns nur um das neue Studioalbum zu kümmern. Deshalb hat die Pandemie uns vielleicht ein bisschen ausgebremst, aber nicht maßgeblich alle Pläne über den Haufen geworfen.
Max: Eigentlich war das Album schon 2019 komplett fertig. Wir mussten es tatsächlich nur noch aufnehmen.

Mit dem neuen Album hat sich euer Sound verändert. Ihr klingt irgendwie bombastischer und orchestraler. Mehr Wall of Sound. Woran liegt das?
Max: Es gibt immer so eine Diskrepanz zwischen dem Live-Erlebnis und der Studioproduktion. Ich habe in den vergangenen Jahren vielleicht zu oft den Spruch gehört: Ihr seid echt eine tolle Live-Band, aber zu Hause höre ich mir eure Sachen nie an. Deshalb war es mir in der Produktion wichtig, diese Art der Überwältigung, die man von Konzerten kennt, dass der Sound einen so derart mitreißt, auch im Studiokontext zu erzeugen. Das war mein Approach dazu.

Das neue Album ist das erste DIE NERVEN-Album, das du selbst produziert und gemischt hast. Die letzten drei hat alle euer langjähriger Komplize Ralv Milberg produziert. Wie kam es dazu?
Max: Seit „Fun“ habe ich alles koproduziert und immer mit ihm zusammen abgemischt. Ich saß mehr oder weniger mit gezücktem Messer hinter ihm und habe ihn gezwungen, das zu machen, was ich wollte. Dieses Album wollte ich ursprünglich eigentlich gar nicht mischen, aber als wir im Studio waren, habe ich immer gesagt, wie es später exakt klingen muss. Irgendwann haben die anderen zu mir gesagt: Dann misch das Album doch selbst! Aber ich habe mich immer gesträubt, weil ich dachte, das wird die Hölle. Irgendeiner sagte dann: Lass mal den zweiten Lockdown kommen, dann musst du es selbst mischen. Ich habe laut gelacht, aber es ist tatsächlich genauso gekommen. Ich habe das Album dann in vier Monaten gemischt. Aber nur weil ich das Gefühl hatte, ich kann das niemand anderem aufbürden. Was ich an Vorstellungen und Perfektion da rein investiert habe, kann man mit keinem Geld der Welt bezahlen, und so viel Zeit hat auch niemand. Außerdem wollte ich es mir mit den Leuten im Studio nicht verscherzen, weil ich vielleicht zu perfektionistisch bin.

Die Texte auf dem neuen Album erscheinen mir politischer als sonst. Nicht so persönlich und auch nicht so metaphorisch. Zeilen wie: „Ich dachte irgendwie, in Europa stirbt man nie.“ Ich habe das Gefühl, dass ihr die großen Themen unserer Zeit aufgreift. Das Ende der Komfortzone, die globale Krise oder die unheimliche Macht der sozialen Medien. Ist das so?
Max: Das sehe ich anders. Die Texte für das Album sind alle schon 2018 und 2019 entstanden, aber jetzt wirken sie plötzlich politisch. Als wären sie konkret auf unsere jetzige Situation zugeschnitten. Aber wenn sich die Ereignisse nicht so überschlagen hätten, hätten die Texte dennoch dieselbe metaphorische Tiefe, die sie vorher auch schon hatten. Ich habe nicht den Eindruck, dass sich unsere Art zu texten großartig verändert hätte. Es ist nur so, dass die Texte vom neuen Album auf eine seltsame Weise prophetisch wirken. Aber die Stücke sind einfach teilweise schon vier Jahre alt.
Julian: Wenn man jetzt zwei oder drei Jahre zurückspulen, alles ausblenden könnte, was seitdem passiert ist und sich dann die Texte durchlesen würde, dann wäre man näher an unserer persönlichen Wahrnehmung dran, die in unseren Liedern steckt. Wir sind schon sehr sensible Menschen, die spüren, was vor sich geht oder nicht so gut läuft. Das verarbeiten wir auch in unseren Texten. Vielleicht sind sie diesmal etwas weniger metaphorisch, das liegt vielleicht auch daran, dass es auf dem neuen Album Texte gibt, die Max und ich gemeinsam geschrieben haben. Vorher haben wir uns das immer aufgeteilt, auf die Songs, die jeder von uns singt. Deshalb ist es vielleicht auch der veränderten Arbeitsweise geschuldet, dass wir die Karten neu gemischt haben.
Max: Auf dich wirkt es womöglich politischer, weil die Texte vielleicht diesmal ein bisschen simpler und die Bilder ein bisschen weiter gefasst sind. So kann man beim ersten Hören schon den Eindruck haben, dass es konkreter ist. Aber ich finde, je tiefer man in diese Texte einsteigt, desto abstrakter werden sie. Man kann jede Zeile auf unterschiedliche Art deuten, so wie es vorher auch gewesen ist.

Das ist echt ein verrückter Zufall, dass es so viele aktuelle Bezüge gibt. Zum Beispiel hört sich der Song „Alles reguliert sich selbst“ für mich wie ein Wahlkampf-Slogan der FDP an.
Max: Der passt jetzt natürlich wie die Faust aufs Auge, aber wenn der Song tatsächlich 2019 herausgekommen wäre, würde er eben ganz anders wirken. Es gruselt mich da manchmal auch selbst. Zum Beispiel auch diese Zeile „Verbrannte Erde, verbrannte Städte, verbranntes Geld“. Das ist mir schon selbst unheimlich, muss ich ganz ehrlich zugeben. Natürlich wirken diese Worte jetzt reaktionär, aber so sind sie nicht gemeint.

Ich bin vor allem über eine Textzeile gestolpert: „Deutschland muss in Flammen stehen“. Das klingt schon fast nach RAMMSTEIN. Zufall oder Absicht?
Max: Das war tatsächlich Absicht. Wir haben den Song geschrieben, als RAMMSTEIN gerade ihre „Deutschland“-Single veröffentlichten und waren alle fasziniert davon. Dann hat mir aber jemand erzählt, dass er beim Konzert von RAMMSTEIN war und was für ein komisches Gefühl es ist, wenn zehntausende Menschen gleichzeitig „Deutschland“ schreien. Das fanden wir dann doch seltsam, selbst wenn man dem Song eigentlich nichts vorwerfen kann. Deshalb wollten wir selbst eine Punk-Hymne schreiben, in der das Wort „Deutschland“ vorkommt, ohne dass es sich falsch anfühlt. Das war die Idee für den Text.

Wie seid ihr damals bei Glitterhouse Records gelandet? Das Label erlebt ja gerade eine Wiedergeburt mit einigen tollen deutschsprachigen Bands wie TRIXSI, DIE WÄNDE oder ODD COUPLE.
Max: Wir sind jetzt seit 2015 bei Glitterhouse. Für das neue Album hatten wir auch mit anderen Labels gesprochen und uns überlegt, wie wir das in Zukunft machen wollen. Unter anderem war auch im Gespräch, ob wir unser eigenes Label gründen und alles selbst machen sollen. Am Ende sind wir aber wieder zu Glitterhouse gegangen, weil wir über die sieben Jahre hinweg immer eine gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit denen hatten. Komplett frei von diesem Musikbusiness-Gequatsche, das man sich sonst überall anhören muss. Uns war es immer wichtig, dass die Leute, die unsere Musik veröffentlichen, uns auch autark sein lassen. Wenn wir zum Beispiel vorab überhaupt keine Single veröffentlichen wollen, sondern gleich das Album, würden wir bestimmt auch eine Lösung finden. Das war uns wichtig und deshalb sind wir auch weiterhin dort.
Kevin: Rembert Stiewe hat uns 2015 beim Eurosonic Noorderslag in Groningen gesehen. Aber wir haben danach den Kontakt zu Glitterhouse gesucht, nachdem wir erfahren haben, wer er ist und von welchem Label.
Julian: Er hatte uns noch geschrieben und sich dafür entschuldigt, dass er uns besoffen angequatscht hat, als wir gerade versucht haben, unseren Bus rückwärts in einer engen Gasse voller Menschen auszuparken.
Kevin: Um das wiedergutzumachen, haben sie uns eben gesignt, haha.

Habt ihr noch Kontakt zur Bandszene in Stuttgart? Der Einzige von euch, der noch dort lebt, ist Julian. Kevin und Max wohnen inzwischen in Berlin.
Max: Diese sagenumwobene Szene in Stuttgart hat vielleicht 15 Monate lang existiert. Seitdem ist sie in meinen Augen nur noch ein Phantom, das in irgendwelchen Rezensionen oder Artikeln auftaucht. Das war ein kurzer Zeitraum, in dem sehr viele Leute aufeinander getroffen sind, die durch einen glücklichen Zufall zur gleichen Zeit am gleichen Ort waren und alle etwas Ähnliches machen wollten. Deshalb haben sich alle unterstützt und alle haben in verschiedenen Bands gespielt. Natürlich gibt es Bands aus dieser Zeit, die weiter aktiv sind, aber diese Szene existiert schon lange nicht mehr.
Kevin: Diese Bands aus Stuttgart, mit denen wir immer in einem Atemzug genannt werden, das hat sich alles zerfasert. Ich denke aber trotzdem, dass sich die Szene in der Stadt im Laufe der Jahre organisch weiterentwickelt hat. Meiner Meinung nach hat sie sich nicht komplett aufgelöst, es hat sich nur alles auf andere Projekte verlagert. Ich bin mit den meisten Leuten aus dieser Zeit immer noch eng befreundet. Immer wenn ich dort bin, werde ich auf den neuesten Stand gebracht, was in der Stadt gerade passiert. Da gibt es immer noch jede Menge Leute, die coole Sachen machen.
Julian: Es gab auf jeden Fall diese sehr intensive Zeit, die Max beschrieben hat. Zu vielen Akteuren von damals bestehen immer noch freundschaftliche Verbindungen, aber räumlich ist es schon lange nicht mehr so konzentriert wie damals. Inzwischen lebt von jeder Band mindestens einer in Berlin oder woanders.

Wie funktioniert das Bandleben bei euch, wenn ihr in zwei verschiedenen Städten wohnt? Proben, Songs schreiben?
Kevin: Wir arbeiten zwar gemeinsam an unserer Musik, hatten aber noch nicht mehr als zwölf richtige Bandproben. Die habe ich alle mitgezählt. Meistens machen wir nur eine kleine Probe, bevor wir auf Tour gehen, sonst gibt es eben nur Songwriting-Sessions.
Max: Es war schon immer so, dass wir nur sehr selten einen stationären Proberaum hatten. Bisher haben wir unsere Songs fast immer bei den Soundchecks auf langen Touren geschrieben. Dann haben wir uns im Anschluss getroffen und gemeinsam das Material ausgearbeitet. Das haben wir auch immer in Blocks so organisiert, dass wir uns in bestimmten Zeiträumen treffen und uns in irgendeinen Proberaum einzecken. Wir haben immer irgendjemandem einen Fuffi in die Hand gedrückt und uns für eine begrenzte Zeit bei ihm einquartiert. Beim neuen Album war das zum ersten Mal anders. Da hatten wir einen Proberaum, der auch gleichzeitig mein Studio war. Das heißt, wir konnten eine relativ gute Vorproduktion machen und uns immer wieder treffen. Das waren mit Abstand die meisten Sessions, die wir je für ein Album hatten. Wahrscheinlich so viele, wie für alle anderen Alben zusammen.

Mit welchen Nebenprojekten und sonstigen Bands beschäftigt ihr euch aktuell? Und was läuft da gerade?
Max: Mich beschäftigt vor allem mein Tagesgeschäft als Produzent. Momentan arbeite ich aber an keinem großen Projekt, sondern eher an vielen kleinen. Aktuell habe ich ein neues Album von meinem Soloprojekt ALL DIESE GEWALT in der Pipeline. Geplant ist, dass es damit relativ nahtlos nach der Promo für das DIE NERVEN-Album weitergeht. Mein Metal-Projekt OBSTLER ist für mich irgendwie zu Ende gedacht. Ursprünglich war das ja nur ein Gag, aber inzwischen ist es mir ein bisschen zu ernst geworden. Nach meinem Empfinden gibt es zu viele Leute, die dieses Projekt kennen. Deshalb spiele ich momentan mit dem Gedanken, eine Jazz-Metal-Band zu gründen und die Idee damit weiterzuführen. Aber eben nicht mehr alleine, sondern mit anderen Leuten und auch nicht mehr unter dem Namen OBSTLER. Den will ich so schnell wie möglich loswerden. Ich höre zwar selbst keinen Metal und kann das auch gar nicht spielen, aber ich finde es irgendwie faszinierend, deshalb würde ich das Genre gerne weiter öffnen.
Julian: PETER MUFFIN TRIO liegen gerade auf Eis, weil ich momentan einfach nicht die Zeit dafür habe. Aber nächstes Jahr wollen wir anfangen, neue Songs zu schreiben. Unser Debütalbum ist vergangenes Jahr ziemlich untergegangen, wir konnten damit auch nicht auf Tour gehen. Deshalb machen wir jetzt eine Pause und fangen dann mit neuen Songs an, anstatt zurückzuschauen. Außerdem arbeite ich gerade an einem Soloalbum, das unter meinem bürgerlichen Namen Julian Knoth herauskommen soll. Dabei hat es mich interessiert, einen ganz anderen Sound zu machen, deshalb wird es ein akustisches Album mit Akustikgitarre, Gesang und Streichern. Ich wollte einfach mal aus dem Bandkontext ausbrechen und was anderes ausprobieren. Und außerdem wird nächstes Jahr noch ein Album von meinem Musikerkollektiv YUM YUM CLUB erscheinen. Da soll es dann auch ein Konzert bei einem Popkultur-Festival geben.
Kevin: Ich habe ja zuletzt mit meiner anderen Band SCHARPING das Debütalbum „Unser Charping“ veröffentlicht. Darüber hinaus habe ich gerade gar keine große Lust, neue Projekte aus dem Boden zu stampfen. Aktuell springe ich in Berlin immer wieder mal bei anderen Bands ein, das macht mir gerade viel mehr Spaß. Während der Pandemie war ich viel im Studio und im Proberaum, jetzt habe ich mehr Bock, auf der Bühne zu stehen. Was richtig cool wird, ist ein Projekt mit unserem Live-Mischer Dennis Jüngel, der früher bei ORACLES war. Der hat mit zwei alten Kumpels ein Projekt namens HAVEMEYER gestartet, da spiele ich eben auch mit. Richtig schöner, poppiger Alternative Rock. In den letzten zwei Jahren ist ein Album namens „Slacker“ entstanden, das im März 2023 bei Crazysane Records erscheinen soll. Ich hoffe, wir spielen auch ein paar Konzerte dazu.

Was ist rund um euren Album-Release geplant? Große Party? Tour? Specials?
Max: Wir spielen eine richtige Ochsentour zum Album mit 34 Shows in 57 Tagen. Ab Mitte Oktober sind wir fast zwei Monate durchgehend unterwegs. Meine Freunde bezeichnen schon die Ankündigung der Tour als monolithisch. Wir haben uns da auf jeden Fall ordentlich was aufgehalst und da haben wir auch alle total Bock drauf. Wir waren ja nach unserem letzten Album „Fake“ ziemlich tourmüde, dann kam aber die lange Pause durch Corona. Deshalb juckt es jetzt alle wieder in den Fingern.