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SPURV

Brefjære

„Myra“, das zweite Album der norwegischen Post-Rock-Band SPURV, erschien noch bei Fysisk Format, jetzt sind sie bei Pelagic gelandet und befinden sich dort mit so einem Sound natürlich in bester Gesellschaft. Ähnlich wie MOGWAI haben sie schon auf „Myra“ keine Angst vor recht poppigen Momenten gehabt, dafür sind die geografisch bedingten Einflüsse von Black Metal nicht mehr ganz so stark spürbar, die ich ihnen beim letzten Mal noch zugeschrieben habe. Die symphonische Wucht ist durch die durchweg schöne Melodik meist extrem gedämpft worden, zugunsten einer stärkeren emotionalen Tiefe und hymnischen Qualität der Songs – bei drei Stücken gibt es diesmal auch Gesang. Schon bei „Myra“ musste man trotz eines angenehmen Gesamtsounds Abstriche bei der Originalität machen, denn die Dynamik und Strukturen des Songwritings bewegen sich meist in den bekannten Bahnen des Genres. Und so packen mich SPURV erst so richtig beim vorletzten, extrem mitreißenden achtminütigen Song „Urdråpene“ (der zweiminütige Chorgesang danach ist eher eine bessere Auslaufrille), der dann auch schön rockig für echte energetische Entladungen sorgt, davon hätte die Platte wirklich mehr gebraucht.