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HATEHUG

Doomsday Glacier

Es gibt ein paar Bands, denen die letzten drei Jahre das nötige Feuer gegeben haben, um noch angepisster, brutaler und dreckiger zu klingen als vor Corona. Die Pandemie selbst wird begrüßt, weil man die ganzen Arschgesichter nicht mehr sehen muss, die einem tagtäglich das Leben „versüßen“. Die LP ist ein einziges Manifest und eine Ode an die Misanthropie. Der perfekte Soundtrack zu einer Zeit, in der ich keine Liebeslieder und keine Jammerei hören will, weil es wichtigere Dinge gibt. Mit „Nihilism orgy“ bringen HATEHUG es in nur einem Song perfekt auf den Punkt. Immer dann, wenn das Tempo gedrosselt wird, um es anschließend wieder anzuziehen, wird es besonders gut. Hammersound, gleichermaßen dreckig, warm und doch so brachial, dazu dieser Gesang, der zu keiner Sekunde versöhnlich oder freundlich (igitt) klingt. Wer übrigens die Texte 1:1 mitsingen kann, dem gebührt Respekt, denn einiges, was auf dem Textblatt steht, fällt dem Monster zum Opfer (wir denken uns das gerne).Wäre das Genre Hatecore nicht schon mit irgendwelchen Pimmelkapellen belegt, wäre das die richtige Bezeichnung für diesen Sound, irgendwo auf Augenhöhe mit den IMPALERS, WARTHOG und HALSHUG. Den letzten Song gibt es nur, wenn man seinen faulen Arsch hebt, um die Nadel über den Locked Groove zu hieven, auch das hebt die Laune. Brutales Brett, das nicht spurlos an dir vorübergehen kann, außer du bist taub, tot oder verstehst wieder mal gar nix.