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PIANOS BECOME THE TEETH

Drift

Das Problem mit dem Begriff „Album des Jahres“ ist, dass er stellenweise zu inflationär benutzt wird. Deswegen machen wir aus „Drift“ einfach mal ein Album für die Ewigkeit. Vor allem für diejenigen, die sowieso schon Fans der Band um Sänger Kyle Durfey sind, ist dieses Album ein Hauptgewinn, das den kommenden Pandemie-Herbst und die Inflation vielleicht ein kleines bisschen erträglich machen könnte. PIANOS BECOME THE TEETH haben nicht vergessen, wo sie herkommen. Sie haben nicht vergessen, wie zu ihren besten Zeiten mal geklungen haben. Obwohl sie eigentlich alles neu und anders machen wollten, haben sie in den zehn Songs auf einmal alles perfekt gemacht. Das Album klingt, bis auf eine oder zwei Ausnahmen („Hate chase“), wie aus einem Guss, ja, wie ein einziger Song. Nicht ganz unberechtigt empfindet die Band „Drift“ so wie eine lange Nacht. Wer sich auf diese Platte einlässt, sollte es definitiv mit seiner/ihrer kompletten Aufmerksamkeit tun. Licht aus! Kopfhörer auf und PIANOS BECOME THE TEETH den Raum geben, den sie sich verdient haben. Ach ja, dass sich Kyle stellenweise wie Morrissey anhört, habe ich auch so herausgehört. „Drift“ ist der Rettungsanker in einer düsteren Zeit.