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DIRTY FONZY

Full Speed Ahead

Sie sind wohl immer noch mit dem Status des Geheimtipps geschlagen in Deutschland, und dabei veröffentlichten DIRTY FONZY aus der Ecke von Toulouse ihre erste Platte schon 2004. „Full Speed Ahead“ ist nun das achte Album der Band um Sänger und Gitarrist Angelo Papas. Der ist mittlerweile das einzig verbliebene Gründungsmitglied, nachdem Co-Sänger und -Gitarrist Johnny Guitare, der ebenfalls seit 2003 dabei war, 2021 ausstieg. Die Band präsentiert sich hier also runderneuert, aber man erkennt auch, dass Angelo wohl derjenige war und ist, der bei DIRTY FONZY die Richtung vorgibt, denn musikalisch hat sich bei den 13 Songs nicht viel getan. DIRTY FONZY sehen sich selbst als Grenzgänger zwischen Punkrock, Powerpop und Rock’n’Roll, und das kann man so durchgehen lassen. Naturgemäß gefallen mir die harten, knüppeligen Punkrock-Songs am besten, siehe etwa „Spooky dance“ oder „Rollercoaster“, die immer wieder an den Fat Wreck-Kanon Mitte der Neunziger erinnern (und auch ihre Landsleute BURNING HEADS lassen grüßen), andere Stücke wie „How many times“ oder „Things we never said“ taugen problemlos fürs Rockradio, da sind Parallelen zu manchen Songs von DONOTS oder BAD RELIGION nicht weit. Wenn es nach mir ginge, dürften es nur die straighten Punksongs sein (die immer noch reichlich Melodie haben, denn Melodien, das können DIRTY FONZY), die anderen sind mir etwas zu beliebig, auch wenn der epische, balladeske Rausschmeißer „Better days“ durchaus intensiv ist. Exzellent aufgenommen und produziert wurde „Full Speed Ahead“ von Victor Pezet und den Brüdern Santi und Victor Garcia vom Studio Ultramarinos.