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CAVE IN

Heavy Pendulum

Der Nachfolger von „White Silence“ ist ein Album, das reif, verbindend und vorwärtsgerichtet aufgesetzt ist. CAVE IN treten nicht mehr so ungestüm und vertrackt wie auf ihrem 1998er Referenz-Werk „Until Your Heart Stops“ in Erscheinung. Breitwand-Rock im Stile von „Antenna“ gibt es aber auch nicht. Das Quartett präsentiert sich suchend und setzt ein ums andere Mal spannende Tracks, die nicht so leicht zu fassen sind. Die Qualität von „Heavy Pendulum“ liegt darin, dass man schnell Zugang findet, aber doch nichts so ist, wie es zunächst scheint. Der Klangraum von CAVE IN reicht tief. Es gibt mehr als nur eine Wirkungsebene oder Deutungsmöglichkeit. Die markante Stimme von Stephen Brodsky fungiert als roter Faden einer sich beständig neu zusammensetzenden Rock-Mixtur, die nichts und alles zugleich ist. Wer sich auf das siebte Album der Band aus Boston wirklich einlässt, erlebt widersprüchliche Eindrücke, ohne dass man sich unwohl oder überfordert fühlt. Den Musikern ist es ein Anliegen, Nachvollziehbarkeit zu ermöglichen – zumindest intuitiv. „Heavy Pendulum“ ist komplex und fordernd. Dass die Gesamtheit dennoch verdaulich klingt, zeichnet die Leistung von CAVE IN aus.