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THRICE

Horizons/East

Irgendwie wirkt es so, als würden THRICE mit „Horizons/East“ ein neues Süppchen mit den üblichen Zutaten kochen. Hauptsache, es schmeckt. Und das tut es auch. Vor allem weil die Amerikaner es,wie gewohnt schaffen, sich selbst und gleichzeitig auch die Rockmusik neu zu erfinden. Ein trockener, aber verdammt druckvoller Bass, gepaart mit Dustin Kensrues Gesang und zwischendurch mal etwas Synthesizer – fertig ist eine Platte, die vielleicht auch deshalb so etwas Besonderes werden kann, weil THRICE sich wieder etwas trauen. Der Anteil an Seventies-Prog-Ideen und Eighties-Wave-Sound hat noch mal zugenommen. Geblieben ist die Wut in den Texten, die kein gutes Bild von uns Menschen zeichnen. Der Blick in die Zukunft ist düster. So wie die Grundstimmung von „Horizons/East“, das übrigens der erste Teil eines Veröffentlichungspaares ist, das mit „Horizons/West“ schon bald seinen Nachfolger in den Startlöchern hat. THRICE haben ein außergewöhnlich gutes Album veröffentlicht. Gemessen an ihren eigenen Standards ist „Horizons/East“ aber eine eher nüchterne und okaye Platte geworden. Den Durchschnitt haben sie schon vor langer Zeit hinter sich gelassen. Und seitdem ging es keinen Schritt mehr zurück. „Horizons/East“ ist ein Stehenbleiben, wenn man gleichzeitig mit 160-Sachen über die Überholspur ballert – und das ohne Licht.