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COLORED MOTH

Inertia

Woah, diese Basslinien. Wie ein unterschwellig düster grollender Sturm. Der fällt inhaltlich dieses Mal deutlich persönlicher aus als auf den beiden Vorgängern. Stimmt, es werden wieder eine ganze Menge Botschaften an die Hörerschaft geschickt, die wirken dabei aber bei aller nach wie vor vorhandenen Wut musikalisch wie textlich deutlich verzweifelter und ein Stück weit auch resignierter: „Change needs adaptation / Change versus calcification / Failure preprogrammed“. Ja, klar gibt es da auch andere Töne. „Dystopian future here today / Is this how you want to live?“ beantworten die Berliner in einem anderen Track mit „I don’t wanna be a part of this shit“ für sich selbst ganz eindeutig und fordern direkt zum Hinterfragen und Zerschlagen/Verweigern von Konsum, ökonomischen Optimierungs- und Rationalisierungsmechanismen, patriarchalen und anderen sozial ungerechten Strukturen auf. Passend dazu lässt ein anarchisches, melodiedurchflutetes Chaos aus Screamo, Sludge, Noise und Hardcore garantiert keine Langeweile im tosenden Meer des Lärms aufkommen. Ganz schön komplex.