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WAYS AWAY

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Wie schön ist es bitte, wenn eine Supergroup mal nicht andauernd damit hausieren geht, dass sie eine solche ist? In den meisten Fällen ist die Summe der einzelnen Teile bei besagten Allstar-Combos nämlich eher kleiner als rein musikrechnerisch zu erwarten wäre. WAYS AWAY sind eine wundervolle Ausnahme zu jener Annahme, mit einem Knaller-Debütalbum, und das, obwohl oder gerade weil hier gestandene Mitglieder von SAMIAM, STICK TO YOUR GUNS, BOYSETSFIRE und RAQUET CLUB gemeinsam zu Werke gehen. Besonders die Berkeley-Punk-Handschrift von Understatement-König Sergie Loobkoff erkennt man hier beim ersten Hören: WAYS AWAY klingen deutlich nach SAMIAM mit einer etwas saftigeren Note, bei ähnlich viel Speck an der Emo-Kniescheibe. Da braucht es dann auch nicht unbedingt einen Jason Beebout am Mikro – das regelt STYG-Gitarrist Jesse Barnett ganz hervorragend mit seiner ganz eigenen Schmachtnote in der Stimme. Überhaupt überwiegt die poppige Melancholie ganz klar, so dass selbst das treibende „No means, no ends“ eher für Sehnsuchtstränen statt Hardcore-Fäuste im Pit sorgen dürfte. Bleibt zu hoffen, dass WAYS AWAY am Ende mehr sind als nur ein Projekt oder Zeitvertreib, bis es neue Alben der Hauptbands gibt. Ein Quasi-Schattendasein haben diese zehn Hits hier nämlich definitiv nicht verdient.