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ANGELI

s/t

Hallo Zeitlosigkeit! Hinter ANGELI steckten echte Hardcore-Silberrücken, die schon seit den Achtzigern in der europäischen Hardcore-Szene unterwegs waren und sich einen Namen gemacht hatten: Gitarrist und Sänger Roberto und Drummer Massimo waren bei Italo-Punk-Legenden wie NEGAZIONE, INDIGESTI oder STINKY RATS aktiv. Das Trio aus Turin legte 1997 ein Debüt vor, das souverän zeigt, wie sich guter Alternative Punk/Rock anhören konnte. ANGELI spielten damals weder rumpeliges Geknüppel noch biederten sie sich allzu sehr bei dem damals angesagten Grunge-Sound an. Vielmehr ist dies eine überzeugende Leistung in Sachen rockigem Hardcore, wie er damals oft zu finden war, bevor durch Melodycore und Tough-Guy-Hardcore alles sehr gleichförmig wurde. Robertos Stimme erinnert dabei immer ein wenig an James Hetfield, musikalisch geht es zum Glück nie in komische Metal-Gefilde. Das mag auch daran gelegen haben, dass Iain Burgess, der damals schon Alben von NAKED RAYGUN, BIG BLACK und MINISTRY mit geprägt hatte, die Produktion übernommen hatte. Es lässt sich spekulieren, warum die Band hierzulande nicht etwas bekannter geworden ist. Vielleicht hatte das damalige Label Free Land nicht genug Ressourcen, eventuell war auch die Aufmerksamkeit des Publikums durch US-amerikanische Acts schon zu gesättigt. Mehr Interesse hätte diese Band Ende der Neunziger auf alle Fälle verdient, viellicht gibt es ja nun den ganz späten Ruhm. Nachdem 2021 bereits das zweite Album „Voglio Di Più“ von Area Pirata wiederveröffentlicht wurde, hat das Label auch mit dem Release dieses Debütalbums einen sehr guten Griff getan.