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DEAD SOUTH

Sugar & Joy

Ja, ich gebe zu, dass ich immer ein wenig sauer war, dass ich die beiden vorherigen Alben der vier Kanadier nicht zwecks Besprechung erhalten habe, aber nun ist alles wieder gut. Der Alternative Bluegrass dieser Band ist nämlich aktuell unübertroffen.

Das letzte Mal, dass mich eine Bluegrass-Band derart in ihren Bann ziehen konnte, war bei den Alben und Auftritten von ZENO TORNADO & THE BONEY GOOGLE BROTHERS. Letztere gibt bedauerlicherweise nicht mehr, aber mit DEAD SOUTH lässt sich diese klaffende Lücke sehr gut zu schließen.

Gepackt haben sie mich, als ich seinerzeit auf dem bekannten Videokanal den Clip zu „In hell I’m in good company“ gesehen habe, der für mich bis heute zu den besten Musikvideos überhaupt zählt.

Größtenteils geht der Sound auch auf „Sugar & Joy“ ab wie eine frisierte Lokomotive und das mit nur vier Instrumenten, nämlich Mandoline, Banjo, Akustikgitarre und Cello, letzteres selten nur gestrichen, sondern umgehängt und gezupft.

Einen solchen Alarm zu schlagen, das muss man erst mal nachmachen. Dafür brauchen andere Bands ein ganzes Aufgebot an Instrumenten. Zugute kommen ihnen zusätzlich die ausgesprochen herausragenden gesanglichen Qualitäten, was dann auch bei den wenigen langsameren und sehr einfühlsamen Stücken wie „Broken cowboy“ mein Musikliebhaberherz extrem hoch schlagen lässt.

Im Frühjahr 2020 auf Europatour, was man nicht verpassen sollte, denn live sind sie noch besser als auf Platte.