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MOMS DEMAND ACTION

The Vantablack Album

Eigentlich sind MOMS DEMAND ACTION eine Frechheit. Rekrutiert aus seit Jahren im Norden aktiven Bands, sind sie gebenedeit mit zu viel Talent. Dabei entwickelt „Vantablack“ das Debüt konsequent weiter. Mit der quietschigen LoFi-Orgel und Mackos vermutlich bester Gesangsleistung (vergesst POWER) ist es dabei auch ziemlich eigenständig. Titelsong und „Something (To make everything alright)“ gemahnen ans FOO FIGHTERS-Frühwerk. Bei „List of sad things“ singt Basser Kelling zu Beginn herrlich Neunziger Emo-mäßig – künftig bitte mehr davon! Das traurig-schunkelnde „Killer in disbelief“ wiederum lässt Raum für Mackos großartigen Gesang und spitzt sich dramatisch zu. Enorm! Bei den spinnert-verspielten Gitarren in „Moschops“ winken dezent die PIXIES um die Ecke, bis die Orgel in der zweiten Hälfte losquietscht. Textlich gibt’s von Dinosauriern („Moschops“) über First-World-Problems („List of sad things“) bis zur Abrechnung mit toxischer Maskulinität („Disassembly of an ego“) einiges an Bandbreite. Weitere Highlights: „Disco is halal“ und die Bandreflexion „Amateurs“. Insgesamt gelingt „Vantablack“ der Brückenschlag zwischen Spaß, Ernsthaftigkeit, Punk und Eingängigkeit. Für mich das beste Album aus der Region seit der letzten ALIAS CAYLON-Platte. Bitte kaufen!