Foto

WAKE

Thought Form Descent

Die Kanadier sind erst kürzlich an der Seite von MISERY INDEX, ORIGIN und WOLF KING durch die USA getourt. Schade, dass dieses spannende Paket nicht in Europa zu sehen ist. Dafür gibt es immerhin ein neues Album von WAKE. Der Kreativdrang des Quintetts aus Calgary, Alberta ist ungebrochen. Zuletzt sind 2020 sowohl der Longplayer „Devouring Ruin“ als auch die MCD „Confluence“ erschienen. „Thought Form Descent“ markiert die sechste vollwertige Platte und ist wiederum ein Beleg für die weiterhin ansteigende Formkurve der Gruppe. Musikalisch gibt es emotional aufgeladene Extrem-Kost, die zwischen Death Metal, Grindcore und Post-Hardcore umgesetzt wird. Das Spiel von WAKE fällt in jeder Hinsicht als heftig und kompromisslos auf. Dunkle Melodien und eine unheilvolle Atmosphäre gehören hier aber stets mit dazu. Komplexität und Technik erklingen niemals zum Selbstzweck, sondern sind zu jeder Zeit in einen größeren Bedeutungszusammenhang eingebunden. Ganz nebenbei unterstreichen die Musiker, dass sie als Songwriter nochmals gewachsen sind. „Thought Form Descent“ bietet mehr Variabilität, Zuspitzung und Substanz. WAKE haben neuerlich mit Produzent Dave Otero (ALLEGAEON, CATTLE DECAPITATION) gearbeitet, der den umtriebigen, breiten Ansatz der Band ansprechend inszeniert hat. Die beiden Stücke mit Unterstützung von Kevin Hufnagel von GORGUTS sind das i-Tüpfelchen dieser insgesamt spannenden und gelungenen Extrem-Metal-Studie.