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VATICAN

Ultra

Mmh ... Leckerchen! Und zwar in Buffet-Form! Denn im Menü der Band aus Savannah findet man einen schmackhaften Roundhouse-Kick, der eine Prise von fast jedem metallischen Subgenre kredenzt, das man sich vorstellen kann. Auf „Ultra“, dem zweiten Album der Band, darf man genießen, was das Zeug hält: Hardcore, Math, Electro und sogar Zweitausender New Metal. So was endet meist in einem geschmacksneutralen Eintopf, der nicht weiß, wo er hingehört. Hier jedoch schmeckt das Ergebnis zielsicher und man kann den Nachschlag kaum erwarten. Atmosphärische Keyboards werden dezent und appetitlich eingesetzt und winken respektvoll Richtung BLEEDING THROUGH. Tempowechsel und Gefrickel streuen eine würzige Note MESHUGGAH und THE DILLINGER ESCAPE PLAN drüber. Frontmann Mike Sugars kann mit seinem Shouting einerseits einen Laden entglasen, andererseits kommt er mit Clean Vocals um die Ecke, die bis in die Brille kribbeln. So werden beispielsweise in „Where heavens collide“ sehr sanfte Töne angeschlagen, die die Sinne aber nur kurzfristig streicheln. Denn VATICAN schaffen es, ihren balladesken Snack mit Breakdowns und Geknüppel zu garnieren, ohne angestrengt zu wirken. Ganz selbstverständlich blicken die fünf Jungs über den Tellerrand in alle Richtungen der härteren Genres und schmecken bis zum letzten Stück. Dieses Album trägt seinen Namen zu Recht. Mahlzeit.