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BATES

Unfucked Live

Wer in den Neunzigern regelmäßig in Jugendzentren verkehrte, kam an den BATES nicht vorbei. Diese Jungs aus der hessischen Provinz haben vermutlich in jedem kleinen Nest gespielt. Bekannt war das Quartett um Sänger Markus „Zimbl“ Zimmer für einfach gestrickte Pop-Punk-Ohrwürmer wie „It’s getting dark“ oder „A real cool time“. Aber auch für viele gelungene Coverversionen wie „Billie Jean“ (Michael Jackson), „Beautiful noise“ (Neil Diamond) oder „Hello“ (SHAKESPEARS SISTER). THE BATES standen vor allem für schweißtreibende Bühnenshows, jede Menge Spaß und Knutschen im Klo. Die ideale Punkband für die Teeniejahre. „Unfucked Live“ ist der beste Beweis dafür. Ursprünglich erschienen bei Snoop Records. 1992 aufgenommen im Outpost in Göttingen und in der Weinberghalle in Eschwege. Nach der Anrufbeantworter-Nachricht einer empörten Veranstalterin, die sich über Alkoholexzesse beschwert, geht es Schlag auf Schlag. Zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug. Keine Atempause. THE BATES funktionierten auf der Bühne wie eine eingeölte Maschine. Dass sie von der Musikkritik lange als Teenie-Phänomen belächelt wurden, juckte sie wenig. Das endgültige Ende kam 2006, als Zimbl plötzlich verstarb. Diagnose: Kreislaufkollaps mit Herzstillstand. Die logische Folge vom Leben auf der Überholspur. Die Neuveröffentlichung des Live-Albums erscheint in limitierter Erstauflage von 500 Stück in rotem Vinyl.