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WORRIERS

You Or Someone You Know

Ingo Donot bescheinigte dem Vorgänger „Survival Pop“ im Ox #135 „viel Grower-Potenzial“ und die „Halbwertzeit einer nuklearen Fallout-Zone“. Er sollte recht behalten. Das Album von 2017, das AGAINST ME! mit einer queeren Variante des Heartland-Rock von Bruce Springsteen – WORRIERS-Bandkopf Lauren Denitzio stammt ebenfalls aus New Jersey – kombiniert, zählt für mich bereits zu den Klassikern des modernen Punkrock.

Die Erwartungen an den Nachfolger „You Or Someone You Know“ sind entsprechend hoch. Und, Spoiler: das Level wird gehalten. Musikalisch ist das weitestgehend großer, melodischer Rock, wie ihn zum Beispiel MENZINGERS spielen.

Der Punk steckt in Denitzios Perspektive als sich als queer/non-binary identifizierende Person. In den teils autobiografischen Liedern verarbeitet Denitzio unter anderem das Ende einer Beziehung mit anschließendem Umzug von Philadelphia nach Los Angeles.

WORRIERS sehen in L.A. das Sinnbild für den Bandsound: „I found a nice house in the bay. We could go there but there’s fire and earthquakes.“ In der Stadt ist es sonnig und warm, aber es lauern ständige Gefahren.

Ähnlich verhält es sich mit den Songs, die oft fröhlich klingen, aber schwierige, düstere Themen ansprechen. Einziger Wermutstropfen: die gemeinsame Tour mit Brian Fallon. Oder ist der jetzt kein Kreationist mehr?