MÖTLEY CRÜE

Rock Legends

Unter echten Sammlern und Fans sind sie verpönt: "Best Of"-Zusammenstellungen, die gerade vor Weihnachten verstärkt auf den Markt kommen. Aber mal ehrlich: Praktisch sind sie ja, diese CDs von Bands, über die man hier und da liest, die interessant klingen, bei denen man aber nicht so recht weiß, bei welchem der vielen Alben man nun den Kauf wagen soll.

Und die Zeiten, da man Vinyl auf dem Flohmarkt billigst erstehen konnte und Fehlkäufe nur wenig schmerzten, sind leider auch vorbei. Da bietet es sich durchaus an, zu einer Serie wie "Rock Legends" zu greifen, die den Erstkontakt mit so mancher Band vereinfacht - und man kann die "Best Of" dann ja immer noch verschämt verstecken, wenn man später die "richtigen" Alben gekauft hat.

"The Dirt" gelesen, die sensationelle Biografie über MÖTLEY CRÜE, und immer noch erstaunt darüber, wie eng damals, Anfang der Achtziger, in Los Angeles Punk und (Poser-)Rock verbandelt waren? Man muss sie ja nicht unbedingt für das Maß aller Dinge in Sachen "Heavy-Rock" (uhuhu ...) halten, aber für mich sind sie der Idealfall für den Kauf so einer "Best Of"-Kopplung.

So hat man "Dr. Feelgood", "Girls girls girls", "Shout at the devil" und natürlich "Smokin in the boys room" zur Hand, aber ganz ehrlich, das reicht dann auch. So grandios das Buch ist, so lahmarschig ist auch der Gniedel-Rock der Vorzeige-Posermetaller Tommy Lee, Nikki Six, Mick Mars und Vince Neil.