OTHER

The Place To Bleed

Kaum legen THE OTHER aus Köln bei "Der Tod steht dir gut" (ja, deutscher Text!) mit ihren "Uohohohooo!"-Chören los, ist es vorbei mit meinem Vorsatz, diesmal in der Rezension die "M-Band" nicht zu erwähnen.

Warum das eine, warum das andere? Weil THE OTHER immer noch "zu 138%" zu ihrem einen großen Einfluss stehen, sich aber mit ihrem mittlerweile dritten Album auch freigeschwommen haben und vor allem wie THE OTHER klingen, und das bedeutet in erster Linie hymnischen, mächtigen Rocksound zwischen Punk-Roots einerseits und Verehrung für Rock-Bombast-Inszenierung nach den Vorgaben von Alice Cooper und KISS.

Dass die Punk-Komponente unterm Strich auch diesmal wieder die Oberhand behält, ist löblich, war aber zu erwarten, und ansonsten sind und bleiben die ersten drei DANZIG-Alben sowie THE CULT in ihrer Hochphase Mitte/Ende der Achtziger klar maßgeblich.

"The Place To Bleed" ist einmal mehr ein nostalgischer Geisterbahn-Besuch mit anschließendem Einkaufsbummel im Comic- und Actionfiguren-Shop mit angeschlossener Horror-Videothek: Wir sind alle erwachsen und wissen um Klischees und Inszenierung, aber manchmal gewinnt einfach die kindliche Lust an Kunstblut-Inszenierung die Oberhand, und kaum woanders macht das so viel Spaß wie bei THE OTHER.

(8) (Diese Band war auf der Ox-CD #78 zu hören)