KILLING JOKE

Absolute Dissent

KILLING JOKE haben im Lauf ihrer schon 30 Jahre währenden Karriere einen erstaunlichen Wandel hingelegt: vom Post-Punk über sich teilweise hart an der Ekelgrenze bewegenden Achtziger-Shmock („Outside The Gate“) zu industriellem Krach mit Metal-Einflüssen.

Nach dem tragischen Tod von Bassist Paul Raven 2007 erscheint nun ihr neues Werk in der 1980er Originalbesetzung, und das schafft es, sämtliche Stilelemente zu vermengen und somit einen Querschnitt durch ihr komplettes Schaffen abzugeben.

Die Produktion ist wieder etwas druckvoller als beim Vorgänger, wenn auch sehr distanziert und verhallt, und auch Jaz Coleman röhrt und geifert wieder, wie man es in letzter Zeit von ihm gewohnt war, vor allem bei dem Fußballchorgegröle in „The great cull“ und dem PRONG-lastigen Stop-and-go-Brett „This world’s end“.

Aber dazu gesellen sich diesmal deutlich melodischere Achtziger-Einflüsse, bei denen Coleman auch wieder öfter singt – so hätte sich „The raven king“ auch auf „Night Time“ von 1985 befinden können, ohne dort großartig aufzufallen, während „The ladbroke grove“ sich gar auf die Dub-Einflüsse ihrer Anfangszeit bezieht.

Wer von der Band nur die letzten Alben mag, dürfte von „Absolute Dissent“ eher enttäuscht sein, aber wer KILLING JOKE in sämtlichen Schaffensphasen etwas abgewinnen kann, findet hier viele verschiedene Einflüsse, die den Sound der Band geprägt haben, ohne dass es die Homogenität des Ganzen stören würde.

Letzten Endes ist es für Fans der Band ein absolut solides Album.