AMYL AND THE SNIFFERS

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Kein Angst vor Schlangen

Eine weltweite Pandemie, verheerende Waldbrände, Überschwemmungen, Spinnen- und Mäuseplagen. Die Menschen auf dem fünften Kontinent wurden in den letzten anderthalb Jahren auf eine harte Probe gestellt. Aber Australier:innen sind ja bekanntlich hart im Nehmen, die wirft so schnell nichts um. Das gilt natürlich auch für AMYL AND THE SNIFFERS, die die lange Zwangspause genutzt haben, um ihr nach dem titellosen Debüt vom Sommer 2019 zweites Album „Comfort To Me“ aufzunehmen. Sängerin Amy Taylor und Schlagzeuger Bryce Wilson erzählen im Interview, dass die schwierigen Lebensbedingungen der vergangenen Monate einen immensen Einfluss auf die neuen Songs hatten.

Wie haben sich die Pandemie und diese Naturkatastrophen auf die Texte des neuen Albums ausgewirkt?

Amy: Die Corona-Pandemie und die Buschfeuer waren der Motor für den Nihilismus und die Hoffnungslosigkeit in meinen Texten. Sie haben außerdem den Vorgeschmack für den Blick auf die Gesellschaft geschaffen, den ich inzwischen habe. So merkwürdig und komisch sich das anfühlt gerade. Das wurde natürlich noch dadurch befeuert, dass ich fast ein Jahr in meiner Wohnung quasi eingesperrt war und nichts machen konnte. Diese Zeit hat meine Sicht auf die Welt ziemlich verändert. In meinen Texten verarbeite ich vor allem Dinge, die mich gerade beschäftigen oder die ich gerade erlebe, deshalb spielt die ganze Situation natürlich eine große Rolle.

Wie habt ihr diese langen Monate verbracht, in denen ihr eure Wohnung nur mit einem triftigen Grund verlassen durftet? Soweit ich weiß, gab es ja mindestens vier Lockdowns in Melbourne.
Amy: Einer ging sogar mehrere Monate. Es gab eine Ausgangssperre ab 20 Uhr und man durfte sich nur in einem Radius von fünf Kilometern von seiner Wohnung entfernen. In dieser Zeit waren wir vielleicht eine Stunde am Tag außerhalb der Wohnung. Das war also ziemlich brutal. Ich habe viel Zeit damit verbracht, Bücher zu lesen. Dafür hatte ich sonst nie Zeit. Das hat wirklich Spaß gemacht. Ich habe auch viel gemalt, was auch sehr cool war. Außerdem habe ich viel Workout gemacht und ein paar neue Freunde in meiner Stadt kennen gelernt. Auch dafür ist sonst nie Gelegenheit.

Es war aber bestimmt auch ziemlich langweilig, oder?
Amy: Es war fürchterlich langweilig. Wirklich das Allerletzte!

Lebt ihr immer noch alle in einem Haus wie einst THE STOOGES?
Bryce: Seit Anfang des Jahres nicht mehr.

Ihr habt in dieser Zeit jede Menge Songs geschrieben. Mehr als je zuvor, heißt es. Ihr wart also auch sehr produktiv. Wie hat das funktioniert, wenn jeder in seiner Wohnung bleiben musste?
Bryce: Vor dem ersten Lockdown hatten wir schon um die fünf Songs geschrieben. Dann gab es zwischen den Lockdowns immer wieder Lücken, in denen man sich frei bewegen konnte. Da gab es nicht viel anderes zu tun, deshalb haben wir die Zeit zum Songwriting genutzt. Für einen kurzen Zeitraum war es also immer wieder möglich, sich legal zu treffen.

Amy, du hast schon erwähnt, dass diese ganze Situation deine Sicht auf die Welt komplett verändert hat. Wie meinst du das?
Amy: Ich denke, ich habe wie viele andere Menschen auch, eine sehr depressive Phase durchlebt. In dieser Zeit lastete ziemlich viel Druck auf meinen Schultern. Das Gefühl, einer Autorität völlig ausgeliefert zu sein, und gleichzeitig den Eindruck zu haben, dass die Natur um mich herum völlig zusammenbricht, hat mit mir etwas gemacht. Ich habe aufgehört, selbstzerstörerisch und negativ zu denken, und bin jetzt viel disziplinierter und entschlossener.

Ich habe in dieser Zeit viel darüber nachgedacht, wie schlecht viele Leute ihre Umwelt und ihre Mitmenschen behandeln.
Amy: So ging es mir auch. Das vergangene Jahr war wie ein riesengroßer Zettel am Kühlschrank, der mich an etwas erinnern soll. Am Anfang war ich wirklich sehr niedergeschlagen und habe alles und jeden gehasst. Aber irgendwann war ich so müde davon, depressiv zu sein, dass ich angefangen habe, mich um andere Menschen und andere Dinge zu kümmern.

Wart ihr von den Waldbränden auch persönlich betroffen?
Amy: Direkt betroffen war ich nicht, aber es war für uns alle natürlich eine sehr beängstigende Zeit. In Melbourne mussten wir schon vor der Pandemie Masken tragen, weil der Rauch in der Luft so beißend war. Ich habe davon einen schlimmen Husten bekommen. Das war also schon ziemlich unangenehm.
Bryce: Von uns war niemand in dem Sinne betroffen, dass das Haus oder Grundstück abgebrannt wäre oder dass Familienmitglieder Opfer des Feuers geworden wären.

Vor ein paar Monaten hatte ich ein Interview mit Stu von KING GIZZARD AND THE LIZARD WIZARD. Er hat damals erzählt, dass der Himmel über Melbourne sich in dieser Zeit ganz unnatürlich und unheimlich verfärbt hat.
Amy: Das stimmt. Es war auch irgendwie faszinierend, weil es so verrückt aussah.

Es gibt ein paar Dinge, die du mit dem neuen Album unbedingt loswerden willst. Lass uns doch ein bisschen tiefer in die Texte einsteigen. Worum geht es da?
Amy: Ich will meinen Standpunkt zu einigen Dingen ein bisschen konkreter erklären. Wie ich über bestimmte Situationen denke. Ich wollte zum Beispiel herausarbeiten, wie hart es manchmal für Frauen ist und wie groß die Unterschiede für Männer und Frauen sind. Außerdem ging es mir darum, noch einmal allen klarzumachen, dass ich auf die Meinungen von anderen scheiße und mein Ding einfach durchziehe, so wie ich mir das vorstelle. Zum Beispiel im Song „Laughing“. Ich will keine Angst mehr davor haben, ich selbst zu sein. So zu denken, finde ich sehr positiv und ich mag es, mich immer wieder daran zu erinnern. Als die Pandemie zuschlug, war ich wie ein Ei, das in kochendes Wasser gelegt wurde. Klebrig und schwach, aber mit einer harten Oberfläche. Ich kam noch härter raus. Ich bin innerlich immer noch weich, aber auf eine andere Art und Weise.

Wie meinst du das, dass das Leben für eine Frau hart ist? Meinst du als Frau in einer Band oder generell als Frau?
Amy: Ich denke, ich gehe da von den Erfahrungen aus, die ich selbst gemacht habe. Denn ich kann ja schlecht schildern, wie sich andere fühlen. Auf jeden Fall denke ich, dass ich eine ziemlich toughe Person bin, gleichzeitig habe ich ständig Angst, dass ich überfallen werde, wenn ich nachts herumlaufe. Oder dass irgendetwas Schlimmes passiert, nur weil ich eine Frau bin. Oft wechsle ich noch mal meine Klamotten, wenn ich abends ausgehe, weil ich denke, dass ich dann weniger auffällig bin und damit sicherer. Oder auch die Erfahrungen, die ich in der Punkband gesammelt habe, wenn mich Leute einfach anfassen. Mit allen Dingen kann ich gut umgehen, nichts davon hat mich von irgendwas abgehalten, aber gleichzeitig finde ich es wichtig, sich dessen bewusst zu sein und sich darüber klar zu sein, dass es die Realität ist.

In Deutschland gibt es unter dem Hashtag #PunkToo gerade eine sehr lebendige Diskussion über Frauen in der Punk-Szene. Dass es zu wenige Frauen in Bands gibt und wie mit Frauen in der Szene umgegangen wird. Gibt es diese Diskussion in Australien auch?
Amy: Diese Diskussion gibt es bei uns auch. Es gibt gerade einen Riesenschub für mehr Frauen auf der Bühne. Aber auch für mehr Diversität. Ich nehme es so wahr, dass es bei uns gerade sehr gefeiert wird, wenn viel mehr unterschiedliche Menschen die Chance bekommen, aufzutreten. Also nicht nur Leute, die aussehen und denken wie du selbst. So bekommt man eine völlig neue Perspektive und vielleicht auch eine völlig andere Meinung. Es ist also definitiv gerade eine Bewegung dafür entstanden. So wie in anderen Teilen der Welt auch. Es wirkt so, als wollen alle die Vielfalt der Menschen und der Meinungen. Das finde ich wirklich cool.

In Deutschland wird teilweise darüber auch viel gestritten. Sehr erbittert gestritten. Da geht der Schuss auch mal nach hinten los.
Amy: Bei diesem Thema kann es natürlich auch mal härtere Auseinandersetzungen geben. Da können sicher Missverständnisse vorkommen, vor allem wenn einige Leute in dieser Debatte zu kompromisslos sind. Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch immer wieder Menschen, die sich weigern, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Die beschimpfen sich dann schon mal als Idioten. Das ist in meinen Augen so ein Push-and-Pull-Ding. Ich fühle mich beiden Seiten verbunden, aber immerhin ist es eine Diskussion, die sich um das Wohlergehen von Menschen dreht. Es geht doch darum, allen Menschen gleich viel Platz einzuräumen und dass sich am Ende alle besser fühlen. Es gibt also gar keinen Grund, sich darüber aufzuregen und andere deshalb herumzuschubsen. Wenn sich alle am Riemen reißen und sich bemühen, sich gegenseitig zuzuhören, besitzt diese Diskussion nichts Böses.

Hast du auch einen Song darüber geschrieben?
Amy: Keinen konkreten Song, aber in „Freaks to the front“ und „Don’t need a cunt“ zum Beispiel geht es darum. Völlig egal, ob du komisch oder ungewöhnlich bist, scheiß drauf und feiere es. Wenn man dir keinen Platz bietet, schaff dir deinen eigenen Platz. Da geht es konkret um Venues, in denen wir spielen wollten und nicht genug Wertschätzung dafür bekommen haben. Wir scheißen drauf, ob wir jemandem gefallen oder nicht. Dann ziehen wir eben unser eigenes Ding durch. Uns geht es nicht um Wertschätzung, sondern darum, dass wir ausdrücken können, was uns wichtig ist.

Mein Lieblingssong auf „Comfort To Me“ heißt „Hertz“. Ist der nach dem Autoverleih benannt?
Amy: Haha, ja. Eigentlich sollte es nur der Arbeitstitel für diesen Song sein. Wir hatten anfangs keinen Namen dafür, deshalb haben wir ihn „Hertz“ getauft. Das ist ein ganz einfacher Song. Es geht darum, sich ins Auto zu setzen, aus der Stadt heraus zu fahren und die Natur zu genießen. Den kühlen Boden unter den Füßen zu spüren und Zeit mit jemandem zu verbringen, den man mag. Frische Luft, unterwegs sein und herumgondeln.

Ein anderer Song, der mir sehr gut gefällt, ist „Security“, der klingt nach der Begegnung mit einem Türsteher.
Amy: Es geht darum, in einen Pub reinzukommen. Wenn man einfach nur Spaß haben und von niemandem aufgehalten werden will. Der Text beschreibt die Diskussion mit dem Gorilla vor der Tür.

Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich Interviews mit SLEAFORD MODS und VIAGRA BOYS. Auf beiden Platten bist du an jeweils einem Song beteiligt gewesen. Beide Bands haben erzählt, dass deine Art zu texten wunderbar zu ihnen passt. Woher kommt die Verbindung zwischen deinen Texten und Rap?
Amy: Ich bin schlicht und einfach großer Rap-Fan, ich höre diese Musik die ganze Zeit. Ich liebe die Phrasierung im Rap und ich liebe es, wie clever viele Rapper mit Wörtern und Sätzen umgehen. Das ist in meinen Augen sehr unterhaltsam und smart. Deshalb hat Rap-Musik einen großen Einfluss auf mich. Und natürlich bin ich großer Fan von SLEAFORD MODS und VIAGRA BOYS. Genauso ist es natürlich mit Freestyle Rap, denn immer wenn ich besoffen bin, versuche ich das auch, haha. Daher kommt wohl die Nähe.

Das heißt, diese Zusammenarbeit war keine Eintagsfliege? Geht es da vielleicht weiter?
Amy: Ich will definitiv mit diesen Bands noch mal arbeiten. Immerhin sind das keine blöden Arschlöcher, haha. Nein, Quatsch. Diese Jungs sind einfach großartig. Ich möchte auch gerne wieder mit ihnen auf die Bühne gehen.

Lasst uns über den Sound des neuen Albums reden. Verglichen mit eurem Debütalbum klingt es viel poppiger und zugänglicher. In einem Interview habt ihr ja mal gesagt: Wir sind keine Band fürs Radio, wir sind eine Band für die Kneipe. Auf „Comfort To Me“ sind definitiv ein paar potenzielle Ohrwürmer drauf.
Amy: Vor dem Songwriting-Prozess zum neuen Album haben wir in der Band häufiger darüber gesprochen, dass es wichtig wäre, ein paar Songs mehr für unsere Shows zu haben. Bis dahin dauerten viele unserer Konzerte kaum länger als zwanzig Minuten, weil wir einfach nicht so viel Material hatten. Deshalb wollten wir unbedingt mehr Songs haben, damit unsere Konzerte länger dauern. Bis Corona kam, waren wir vor allem eine Live-Band, die ständig unterwegs war. Das war uns immer am wichtigsten. Jetzt hatten wir aber durch die Pandemie viel mehr Zeit, uns Gedanken über die Songs zu machen. Sie sollten einfach zeitloser klingen.

Wie sind die Aufnahmen gelaufen? Durftet ihr alle gleichzeitig im Studio sein oder musste jeder einzeln seine Spuren einspielen, mit Maske und Sicherheitsabstand?
Bryce: Das hat eigentlich ziemlich gut funktioniert. Wir haben ein kleines Wurmloch in der Matrix gefunden und konnten alle gemeinsam ins Studio gehen. Da hat uns sogar eine kleine Crew begleitet, die gefilmt und fotografiert hat.
Amy: Zu dieser Zeit war es illegal, mit Freunden abzuhängen. Es war illegal, Musik zu machen. Man durfte keiner Arbeit nachgehen, die nicht systemrelevant war. Es war aber erlaubt, Filme zu drehen. Also hatten wir die perfekte Ausrede für unsere Studioaufnahmen. Offiziell haben wir eigentlich einen Film gedreht, haha.

Wir seid ihr in dieser Zeit finanziell über die Runden gekommen. Musstet ihr euch Aushilfsjobs suchen?
Bryce: Letztes Jahr hat das eigentlich ganz gut funktioniert. Da gab es ein Förderprogramm vom Staat namens Jobkeeper, in das wir glücklicherweise irgendwie hineingerutscht sind. Das meiste Geld, das wir zum Leben gebraucht haben, kam also von der Regierung. Sie haben uns eine Art Lohn bezahlt, das waren wir überhaupt nicht gewohnt. Diese Zahlungen wurden aber vor ungefähr fünf Monaten eingestellt. Deshalb habe ich seit zwei Monaten einen Job als Siebdrucker übernommen. Die anderen in der Band sind aktuell arbeitslos.

Mit eurem Debütalbum wart ihr 2019 sehr erfolgreich. In Australien habt ihr ein paar Preise damit abgeräumt und wart sogar in den Charts. Was hat das mit euch gemacht?
Amy: Schwer zu sagen. Das kam ja alles nach und nach und nicht plötzlich. Wir haben also immer wieder neue Erfahrungen gesammelt. Das ist natürlich alles sehr schön und schmeichelt uns.
Bryce: Ich denke, das treibt uns alle beim Songwriting zusätzlich an. Wir fühlen uns motiviert, noch bessere Songs zu schreiben. Wir stecken also noch mehr Mühe in unser Songwriting. Ich glaube aber nicht, dass sich unsere Musik dadurch verändert. Wir machen nichts, um irgendjemandem besser zu gefallen. Egal ob im Studio oder auf der Bühne. Wir schreiben unsere Songs immer noch vor allem für uns selbst.

Fast immer, wenn wir in Europa vergangenes Jahr etwas über Australien in den Nachrichten gehört oder in der Zeitung gelesen haben, war es mit Katastrophen verbunden. Feuer, Flut, Spinnen- oder Mäuseplage. Wie geht ihr damit um? Mir würde das ziemlich Angst machen.
Amy: Haha. Also wir essen Spinnen und Mäuse zum Frühstück, zum Mittagessen und zum Abendessen.
Bryce: Was war das noch mal mit den Spinnen?

Das war während der Überschwemmungen. Da hat man in Videos gesehen, dass manche Häuserwände übersät waren mit großen Spinnen.
Bryce: Ich finde es immer lustig, wenn mir Leute von solchen Dingen erzählen. Also Nicht-Australier. Denn in den großen Städten begegnen uns solche Phänomene nie. Da gibt es auch überhaupt keine gefährlichen Tiere. Da ist wohl eher ein Thema für Menschen, die auf dem Land leben.
Amy: Bryce und ich sind in kleinen Käffern aufgewachsen. Deshalb gibt es auch einen Song auf dem Album namens „Snakes“. Da geht es um den kleinen Ort, in dem ich aufgewachsen bin. Dort hatte ich ständig Begegnungen mit Schlangen. In der Schule habe ich welche gesehen, in unserem Badezimmer ist mal ein großer Python durchs Fenster reingekommen. Wir hatten Schlangen im Schlafzimmer oder Schlangen in der Küche. Als ich noch klein war, gab es praktisch überall Schlangen.

Du bist also an Schlangen gewöhnt? Auch an die ganz giftigen?
Amy: Meine Eltern haben mir beigebracht, damit umzugehen. Irgendwann weiß man, dass manche Schlangen völlig ungefährlich sind, vor anderen muss man sich in Acht nehmen. Grüne Baumschlangen oder Pythons können dir zwar wehtun, sind aber kein Grund zur Sorge. Braunschlangen sind dagegen Territorialschlangen, die dich aus ihrem Gebiet vertreiben wollen, da muss man sehr aufpassen. Daran gewöhnt man sich aber. Ich habe überhaupt keine Angst vor Schlangen.

Habt ihr jemals darüber nachgedacht, Australien zu verlassen? Durch den Klimawandel werden die Lebensbedingungen bei euch ja immer schwieriger. Die nächsten Waldbrände und Dürreperioden kommen bestimmt.
Amy: Nein. Das ist einfach mein Zuhause, egal wie schwierig es ist. Ab und zu bin ich auch ein paar Monate weg von Australien, das ist aber dann eher wie Urlaub. Ich möchte nicht auf mein familiäres Umfeld verzichten, dass ich alle um mich herum kenne. Eigentlich mag ich die Hitze auch und dass es hier auch irgendwie oft komisch ist, haha. Wenn ich ein paar Monate woanders bin, finde ich das interessant, aber am besten fühle ich mich immer in Australien.

Wie sehen eure Pläne für die nächsten Monate aus? Spielt ihr eine Tour? Kommt ihr vielleicht sogar nach Europa?
Amy: Es ist gerade unmöglich, etwas zu planen. Wir haben zwar ein paar einzelne Shows gebucht, aber nichts Zusammenhängendes. Außerdem posten wir ein paar Sachen auf Instagram. Zum Release gibt es einen Livestream, bei dem wir das komplette Album am Stück spielen. Das wird bestimmt ein großer Spaß. Ob es noch weitere Konzerte oder sogar eine Tour geben wird, hängt davon ab, wie sich die pandemische Lage entwickelt und wie hart die Restriktionen sein werden.