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DAILY THOMPSON

God Of Spinoza

Die Folgen der Corona-Pandemie sind in der Musikszene deutlich zu spüren. Nicht nur der Stillstand auf den Bühnen, sondern auch die viele freie Zeit im Lockdown, die einige Bands nutzten, um neue Platten zu schreiben. Lieber mal ein paar Songs mehr schreiben, als Kreuzworträtsel lösen. „Oumuamua“, das letzte Album der Dortmunder:innen, ist etwas mehr ein Jahr alt. Konzerte konnten DAILY THOMPSON dazu kaum spielen. Jammerschade. Es gingen nur Streaming-Konzerte, Videos und Proberaum-Sessions. Wie Trockenschwimmen im leeren 25-Meter-Becken. Deshalb ist jetzt schon der Nachfolger fertig. Wie gewohnt taucht das Trio in eine Welt aus Fuzz, Psychedelic und Blues ein. Diesmal tendiert der Sound allerdings noch mehr in Richtung Nineties als sonst. Nicht ganz so schwerer Stoner-Rock diesmal, eher leichtfüßige Midtempo-Songs mit jeder Menge Distortion. Schön ist vor allem der zweistimmige Gesang von Gitarrist Danny Zaremba und Bassistin Mercedes „Mephi“ Lalakakis. Mehr SONIC YOUTH als KYUSS. Mehr DINOSAUR JR. als FU MANCHU. Wie aus einem Mitschnitt der MTV-Show „120 Minutes“. Knochentrocken aufgenommen von Peter Bering, der mit seiner eigenen Band THE PIGHOUNDS ebenfalls bei Noisolution unter Vertrag steht. Gemischt von MOS GENERATOR-Frontmann Tony Reed in Seattle. Noisy und nice. Und jetzt gibt’s endlich wieder Konzerte zur neuen Scheibe.