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NASTY

Heartbreak Criminals

„Heartbreak Criminals“ klingt erst mal wie ein recht typisches NASTY-Album: simple, kantige Riffs, wirbelnde Drums, brutaler Beatdown. Auf den zweiten Blick fällt allerdings die eine oder andere Überraschung ins Auge. Ein Beispiel, na klar, der Titelsong: „Heartbreak criminals“ startet gewohnt massiv-aggressiv, schlägt bei Minute zwei dann aber um, nun steht entschleunigter, fast hymnischer Cleangesang im Vordergrund, dazu im Hintergrund verspielte Gitarrenarbeit. NASTY testen ihre Grenzen aus – auch mit „Kiss from a rose“, das eigentlich bereits auf dem Vorgänger „Menace“ hätte erscheinen sollen. Ein sehr persönlicher Song, in dem sich ganz unerwartet ein Gitarrensolo wiederfindet – ironisch eingeleitet mit einem kurzen „Fuck it“. Zwar hört man, dass Cleangesang, Gitarrensoli und die allzu melodiösen Parts nicht ihr Steckenpferd sind, doch gelingt NASTY die Grenzverschiebung erstaunlich gut. Vielleicht auch weil sie sich treu bleiben, mit einem ehrlichen, ungeschönten Sound. Und keine Sorge, dass NASTY ihre musikalische Heimat verlassen: denn unterm Strich bleibt „Heartbreak Criminals“ ein echter Brecher und geht wuchtig nach vorne. Aushängeschild dafür ist „Nobody cares“, ein gewaltiger Track, der mit den gängigen Songstrukturen bricht. Die Klassiker „Declaring war“ und „Chaos“ durften mit neuem Anstrich übrigens auch auf die Platte.