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DEAD END KIDS

Heiß und dreckig

Das Trio aus Dresden hat mich schon beim letzten Album „Kommando Glitzer“ mit seinem Glitzer-Power-Punk umgehauen. Doch mit der neuen Platte haben sie noch mal selbst übertroffen. Schneller, härter und doch weiterhin melodisch, vielleicht das eine oder andere Gitarrensolo mehr, so halten THE DEAD END KIDS locker die Spannung über die zwölf Songs und insgesamt knapp 34 Minuten Spiellänge. Doch nicht nur der Glitzer-Punk-Sound, der mich wie schon beim letzten Mal an Bands wie INNER CONFLICT, ALTER EGON, frühen SWOONS und HANS-A-PLAST erinnert, flasht mich, auch textlich hält die Band das gewohnt hohe Niveau. Sie kritisieren unter anderem die so genannten sozialen Medien wie in „Influenza“, thematisieren First-World-Problems in „Luxusprobleme“ und in „Ego“ oder das Verhalten „unserer Freund:innen und Helfer:innen“ oder formulieren klar und treffend zwischenmenschliche Grenzen, die es zu respektieren gilt. Bei „Krieg“ erinnern sie mich dann doch an EA80 und mit dem letzten Song „Frieda und die Bomben“ gibt es noch ein gelungenes BEATSTEAKS-Cover. Die Verpackung ist aufgemacht wie ein Teenie-Magazin. „Heiß und dreckig“ hat ein quietschbuntes Klappcover mit Bonus-Kreuzworträtsel, Stickerbogen und Monatshoroskop. Eben doch viel Glitzer mit Augenzwinkern!