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SOFT MACHINE

Hidden Details

Im Progressive-Rock-Kanon gehörten die 1966 in Canterbury in England gegründeten SOFT MACHINE (benannt nach einem Roman von William S. Burroughs) immer zu den eigenwilligsten Vertretern, deren ursprünglicher Kern Bassist Kevin Ayers, Keyboarder Mike Ratledge und Schlagzeuger Robert Wyatt (der seit einem Unfall 1973 im Rollstuhl sitzt) waren.

Nach dem Album „Fifth“ von 1972 war es dann nur noch Ratledge, der mit unterschiedlichen Line-ups den Namen SOFT MACHINE am Leben erhielt. Arbeitete man zu Beginn noch mit Gesang und für den damaligen Psychedelic Rock typischen Elementen, wurden SOFT MACHINE 1970 mit „Third“ dann zu einer experimentellen, rein instrumentalen Jazz-Band.

Richtig löste sich die Band nie auf und tauchte immer wieder mal in unterschiedlichen Inkarnationen auf der Bühne auf und veröffentlichte Platten. Die SOFT MACHINE des Jahres 2018 sind John Marshall, Roy Babbington und John Etheridge, die Mitte/Ende der Siebziger zur Band gehörten, neben Theo Travis, der schon oft mit Steven Wilson und Robert Fripp gearbeitet hat.

Und so klingen SOFT MACHINE auf „Hidden Details“ auch wie stark jazzorientierte KING CRIMSON und ähnlich zeitlos wie Fripps Band, was zwar nicht mehr an die Radikalität der Frühwerke heranreicht, aber aufgrund der hohen handwerklichen Perfektion und Qualität der Arrangements, die von den Beteiligten mit großer Virtuosität umgesetzt wurden, definitiv Charme besitzt, wenn man nicht gerade ein ausgesprochener Jazzrock-Hasser ist.