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SOFT MACHINE

Other Doors

Meine erste, frühe Begegnung mit diesen wichtigen, 1966 im englischen Canterbury von Bassist Kevin Ayers, Keyboarder Mike Ratledge und Schlagzeuger Robert Wyatt gegründeten britischen Progressive-Rock-Vertretern verlief eher unglücklich. Denn die anfänglich eher an für die Zeit typischem Psychedelic Rock orientierten SOFT MACHINE wurden vor allem für ihren sich daraus entwickelnden instrumentalen Prog-Rock-Jazz bekannt, den ich damals noch unerträglich nervig fand. Ihre ebenfalls aus dem Süden von England stammenden Kollegen GENESIS aus Godalming finde ich bis heute unerträglich, und das betrifft ganz besonders die Ära mit Peter Gabriel. Nach dem Album „Fifth“ von 1972 war es dann nur noch Ratledge, der mit unterschiedlichen Line-ups den Namen SOFT MACHINE am Leben erhielt, Platten veröffentlichte und live auftrat. Als eine Art Türöffner stellte sich dann 2018 das letzte Studioalbum „Hidden Details“ heraus, bei dem SOFT MACHINE aus John Marshall, Roy Babbington und John Etheridge bestanden, die Mitte/Ende der Siebziger zur Band gehörten, neben Theo Travis, der schon oft mit Steven Wilson und Robert Fripp gearbeitet hat. Marshall, Etheridge und Travis sind auch bei „Other Doors“ wieder dabei und produzieren auf dem Album erneut entspannten Prog-Rock-Jazz mit subtilen psychedelischeren Momenten, der wahrscheinlich vielen Leuten etwas zu altbacken klingen wird, aber dessen virtuose atmosphärische Umsetzung und handwerkliche Perfektion eine sehr angenehme, erdende Wirkung besitzt.