Foto

UNDERØATH

Voyeurist

Totgeglaubte leben länger, oder das Comeback-Album nach dem Comeback-Album. Wo der Vorgänger „Erase Me“ 2018 noch schrecklich zäh daherkam und etwas an Spannung vermissen ließ, macht „Voyeurist“ verdammt viel richtig. Aber von vorne. UNDERØATH hatten sich 2013 nach 15 Jahren Bandgeschichte aufgelöst und schließlich 2018 wieder zusammengerauft. Da konnte man ihnen den Ringrost noch verzeihen. Schließlich freute man sich eher aus emotionalen Gründen über die Rückkehr und erwartete wohl kein Feuerwerk mehr nach all den Jahren. Anders sieht es nun aber bei ihrem neuen Album „Voyeurist“ aus. Da ist wieder diese Intensität, die Atmosphäre, die Melodien aber sind durchdachter, besonnener und stimmig. Man spürt, dass UNDER­OATH sich viel Zeit gelassen haben und diesmal alle Zügel selbst in der Hand hielten. Studioalbum Nummer sieben ist immerhin das erste, das von UNDERØATH im Alleingang produziert wurde. Hier trifft Dunkelheit auf Hoffnung, Aggressivität auf Melancholie, Härte auf Verletzlichkeit. Sämtliche Stärken von UNDERØATH in perfekter Balance. UNDERØATH waren lange Zeit nicht mehr so gut wie auf „Voyeurist“. Unbedingt Reinhören!